Auerhaus

Ein Dorf in den 80ern. Schock für Höppner (Damian Hardung). Sein Banknachbar in der Schule, Frieder (Max von der Groeben), wollte sich umbringen. Und es steht zu befürchten, dass er es wieder versuchen würden.
Er will Frieder helfen, und so stimmt er der Idee zu, eine WG zu gründen. Im Auerhaus gründen also Frieder, Höppner, seine Freundin Vera (Luna Wedler) und Cäcilia (Devrim Lingnau) eine Wohngemeinschaft. Später kommt die Pyromanin Pauline (Ada Philine Stappenbeck) hinzu, mit der Frieder in der Klinik war. Und auch Harry (Sven Schelker), der gerade dabei ist, sich zu outen, stößt zu ihnen dazu.
Sie wollen unabhängig sein von ihren Eltern, und natürlich wollen sie, dass es Frieder wieder besser geht. Und Höppner hat Probleme mit der Bundeswehr, er soll zur Musterung, überlegt aber, stattdessen schnell nach Berlin zu ziehen, weil er da nicht zum Bund muss.
Auch wenn es hin und wieder Zoff gibt, sie werden eine eingeschworene Gemeinschaft. Höppner und Frieder werden engen Freunde, aber Frieder macht ihm deutlich klar: Es kann wieder passieren, und wenn es passiert, dann hat Frieder daran keine schuld.

„Auerhaus“ ist die Verfilmung des Jugendromans von Bov Bjerg. Hier hat sich Neele Leana Vollmar des Stoffes angenommen, sie war unter anderem für zwei der drei „Rico und Oskar“-Filme zuständig.
Hier geht es um eine Gruppe von Jugendlichen, die mit einem relativ klaren Auftrag eine WG gründen. Mit Argusaugen beobachten sie, wie es Frieder geht. Geht es ihm gut, sind sie misstrauisch. Geht es ihm schlecht, machen sie sich ebenso Sorgen. Gleichzeitig haben sie aber auch ihre eigenen Probleme.
Dieses Gefüge ist nicht nur sehr spannend, was die Schauspieler daraus machen, ist toll. Allen voran Max von der Groeben und Darmian Hardung. Himmelhoch jauchend, zu Tode betrübt, und dennoch schätzt Frieder seine Situation knallhart richtig ein – und sagt auch, was Sache ist. Max von der Groeben spielt das hervorragend. Damian Hardung ist dagegen der Junge, der die Mission hat, Frieder vor sich selbst zu schützen, der sich Sorgen um seine Liebe zu Vera macht und auf keinen Fall zum Bund will. Auch dieses Wechselbad der Gefühle spiegelt sich in Hardungs Spiel gut wider – seine Augen sprechen oft Bände.
„Auerhaus“ lebt vor allem vom Zusammenspiel dieser liebenswerten jungen Darsteller.

-> Trailer auf Youtube

Auerhaus
D 2019, Regie: Neele Leana Vollmar
Warner, 104 Minuten, ab 12
9/10


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