Urteil oder Unsinn

DI 03.12.2019 | 22.00 Uhr | rbb

Ein Ehepaar bucht eine Reise in einem Haus mit Gartengrundstück. Der Schock: Es gibt nur ein Plumpsklo im Garten. Das Paar klagt. Mit Recht?
Um solche Fälle geht es in der neuen Comedyshow des rbb. „Urteil oder Unsinn“ ist die Frage. Die erste Folge lief am Dienstagabend, Jürgen von der Lippe moderiert, er ist der Richter, auch wenn er gar nichts zum Urteilen hat, sondern die echten Urteile nur vorliest.

Im Panel sitzen Ilka Bessin, Markus Majowski, Kim Fisher und Matze Knop – sie diskutieren über die Fälle und müssen am Ende entscheiden, wie das Urteil gelautet haben könnte.
Das ist sehr interessant, aber technisch erstaunlich schlecht umgesetzt.

Die Fälle sind spannend. So geht es auch um einen Liebeszauber, der nicht geklappt hat, und wo die Kundin Geld wiederhaben will. Um einen Mann, der am Arbeitsplatz einnickt und sich dabei die Nase bricht – Arbeitsunfall?
An sich sind die Diskussionen darum spannend, weshalb „Urteil oder Unsinn“ eigentlich ein schöner Einfall ist.

Schade ist, dass die Fälle sehr schnell abgehandelt werden, so wird nur an der Oberfläche gekratzt. Noch mehr Fachsimpelei wäre reizvoller gewesen. Auch wird danach gar nicht mehr über das Urteil gesprochen, ein paar Kommentare dazu würde es auch noch interessanter machen. Viel zu oft meint Jürgen von der Lippe nur, dass man jetzt zum nächsten Fall komme. Verschenktes Potenzial.
Das Studio wirkt wie ein Gerichtssaal – vielleicht ist es auch einer. Dass sich aber Richter und Panel nicht gegenübersitzen, ist nicht optimal. Das ganze Set ist viel zu weiträumig.
Der Ton wirkt gerade am Anfang sehr hallig, Lacher scheinen immer wieder nur reingeschnitten, und zwar so, dass auffällt. Der Applaus scheint manchmal auch zusammengeschnitten zu sein.
Vielleicht fallen diese technischen Mäkeleien dem normalen Zuschauer kaum auf, aber eine gute Studioatmosphäre ist für so eine Sendung nicht ganz unwichtig.

So ist „Urteil oder Unsinn“ grundsätzlich ein tolles Konzept – an der Umsetzung müsste noch gearbeitet werden, die wirkt manchmal nicht professionell.


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