Bonusfamilie

MI 20.11.2019 | 20.15 Uhr | Das Erste

Wahnsinn. Nur 18 Monate sind vergangen nachdem die ARD die Lizenz an der schwedischen Serie „Bonusfamiljen“ gesichert hatte. Aber nicht, um die Serie auszustrahlen – in Deutschland ist sie nur bei Netflix zu sehen -, sondern um sie einfach für das deutsche Fernsehen noch mal neu zu drehen.
Die ARD wird dafür gefeiert, dass das so fix ging, weil das sonst alles viel länger dauert. Dabei ist es kein Kunststück, eine vorhandene Geschichte nur leicht umzuschreiben, der Lack ist das ziemlich schnell fertig.

Am Mittwochabend liefen die ersten beiden Folgen der „Bonusfamilie“. Wie im Original geht es um ein Paar, das sich getrennt hat und nun mit neuen Partnern leben – plus der jeweiligen Kinder, die nun von Ex zu Ex pendeln. Daraus ergeben sich Konflikte.

Man hat sich nicht mal die Mühe gegeben, die Namen zu ändern. Die Figuren haben dieselben Berufe, sie haben dieselben Charakter, dieselben Probleme, mitunter sagen sie auch dasselbe wie im Original.
Das ist nicht verwerflich, weil solche Adaptionen vollkommen normal sind. Aber die ARD dafür zu feiern, dass sie eine schwedische Serie kopiert, ist nun wirklich übertrieben.
Zumal die deutsche Version nicht an das Original heranreicht. Die Dialoge wirken hölzern und manchmal aufgesetzt, auch die Kinder spielen leider recht spröde, wofür sie selbst vermutlich wenig können. Aber das alles wirkt wie schnell mal abgedreht.

Das Gute für die ARD ist, dass das Original in Deutschland vermutlich relativ unbekannt ist. Wie viele Leute es auf Netflix gesehen haben, weiß nur Netflix. Deshalb weiß vermutlich auch kaum jemand, wie gut „Bonusfamiljen“ ist. Aber das könnte man ja noch nachholen.

-> Die Serie in der ARD-Mediathek (bis 13. Mai 2020)


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