Wir sind die Welle

MO 11.11.2019 | Netflix

Eines müssen wir am Anfang gleich mal klarstellen: Mit dem Roman „Die Welle“ hat diese Serie im Grunde nichts zu tun. Ebensowenig mit dem Film, den Dennis Gansel 2008 schon mal in die Kinos gebracht hat.
Die Serie, an der er auch maßgeblich beteiligt ist, heißt stattdessen „Wir sind die Welle“ und kürzlich auf Netflix gestartet.

Tristan Broch (Ludwig Simon) ist neu an der Schule. Geheimnisvoll, aber er zieht viele der Schüler gleich in den Bann. Was sie nicht wissen: Er kommt aus dem Knast, ist am Tage nur Freigänger. Schnell hat er ein paar Mitschüler um sich gesammelt. Sie eint die Sorge um die Zukunft und die Wut auf gesellschaftliche Missstände. Auf ausbeuterische Unternehmen. Auf die Sorglosigkeit vieler.
Sie beginnen, dagegen aufzubegehren. Sie gründen „Die Welle“. Doch die Sache gerät außer Kontrolle, als die Gruppe plötzlich anwächst, viele Fremde dazustoßen.

Keine Frage: Diese Serie ist an vielen Stellen faszinierend. Die Figur des Tristan Broch ist hochinteressant, was er denkt und vor hat, alles andere als weit hergeholt. Schwierig wird es, als die Gruppe wächst und Lea (Luise Befort) absolut sorglos hinnimmt, dass die große Gruppe schwieriger unter Kontrolle zu halten ist. Diese Naivität ist nicht so richtig glaubwürdig und gerade nervig.
Dennoch hält sich das Niveau über fünf Folgen – die sechste und bislang letzte ist dagegen seltsam lahm, auch das Ende macht seltsamerweise kaum neugierig.
Davon mal abgesehen ist die Serie aber toll gefilmt und umgesetzt. Dass die Handlung wenig mit der eigentlichen „Welle“-Story zu tun hat – nun ja, was soll’s.

PS: Eigentlich ist es bei Netflix so, dass die Beschriftungen und Einblendungen immer in der Landessprache erfolgen. Nicht so bei dieser deutsche Serie, die ist in Englisch betitelt. Sogar die Kurznachrichten auf dem Handy sind auf Englisch. Sorry, aber das ist ein bisschen peinlich und absolut unnötig.


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