phoenix vor Ort: UN-Klimagipfel

DI 24.09.2019 | 9.00 Uhr | phoenix

„Meine Botschaft ist, dass wir euch beobachten! Das hier ist alles falsch, ich sollte hier nicht sein, ich sollte zurück in der Schule sein auf der anderen Seite des Ozeans – aber ihr kommt immer noch zu uns jungen Menschen, um Euch Hoffnung zu geben! Wie konntet ihr es wagen, meine Träume und meine Kindheit zu stehlen mit euren leeren Worten? Wir stehen am Anfang eines Massenaussterbens und alles, worüber ihr reden könnt, ist Geld und die Märchen von einem für immer anhaltenden wirtschaftlichen Wachstum – wie könnt ihr es wagen?“

Da sitzt also eine 16-Jährige beim UN-Klimagipfel und liest den dort anwesenden Politikern ordentlich die Leviten. Hochemotional, wütend, den Tränen nah.
Bei phoenix lief die etwas mehr als vierminütige Rede am Dienstagvormittag noch mal komplett. Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg lässt ihrer Wut freien Lauf.
Und im Grunde sagt sie genau das, was viele denken: Es geht immer nur um Geld, und eigentlich hat sich seit Jahrzehnten niemand in Sachen Umweltschutz wirklich bewegt.

Dafür wird sie einerseits gefeiert, andererseits regelrecht gehasst. Dabei ist es doch total angesagt, Politikern mitzuteilen, was für eine miese Arbeit sie machen. Wenn es aber eine 16-Jährige tut, dann ist sie wahlweise irre, böse, eine Schulschwänzerin und sowieso total bescheuert.

Dabei geht es vor allem ums Aufrütteln. Es ist vielleicht wirklich so, dass diese Rede emotional ein wenig zu sehr aufgeladen war. Aber vermutlich ist diese Rede einfach nur der Gipfel dessen, was Thunberg bei dem UN-Treffen erlebt hat – sehr viel inhaltsfreie Laberei nämlich. Dass die alte Generation eher lächerlich findet und sie dafür verhöhnt, damit muss sie offenbar leben. Dabei ist die Tatsache, dass sie auf diese Weise für ihre Ziele (eigentlich müssten es ja unser aller Ziele sein) kämpft, nicht gerade einfach. Es ist sehr mutig, sich da hinzustellen und so zu reden.

Dennoch müssen sich die Medien aber auch fragen lassen, ob es sinnvoll ist, jede Regung von Greta dermaßen hochzujazzen und auf klickgeile Weise ins Netz zu feuern, dass allein schon der Name Greta bei vielen für Pickel sorgt.

-> Die Rede auf Youtube


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