Yule Zebe liebt das Spiel mit dem Feuer

Der 29-jährige Beetzer begeistert die Zuschauer mit Flammen – schon als Jugendlicher beginnt er zu üben – hauptberuflich arbeitet er mit dem Spargel

Beetz.
Seine Eltern sagen, er habe schon als Kind eine große Affinität zum Feuer gehabt. Yule Zebe lächelt, als er das erzählt. Denn das Spiel mit dem Feuer ist für den 29-Jährigen aus Beetz ein großes Hobby geworden.

Die Kremmener kennen ihn vermutlich vom Spargelhof. Dort arbeitet er als Betriebsleiter Spargel und kümmert sich um den Anbau und die Ernte des Gemüses. Ende Juli trat er allerdings in einer anderen Rolle auf – nämlich mit seiner Feuershow beim Festival „Feuer und Flamme für Kremmen“ im Scheunenviertel. Er zeigte seine Qualitäten als Feuerspucker, er wirbelte das Feuer an Kugeln durch die Luft und sorgte damit beim Publikum für Erstaunen und Freude.

„Ich hatte schon früh Lust, selber was damit zu machen“, erzählt er. „Feuer hat etwas sehr Urtümliches, Warmes, gleichzeitig auch was Mächtiges und Bedrohliches.“ Mit 14 Jahren kaufte er sich Pois. Ein Poi ist ein Ball am Ende einer Kette, den man herumschleudert. „Ich habe dann im Garten geübt. Da hat man ja eine steile Lernkurve, ansonsten verbrennt man sich.“ Später begann er mit Fackeln zu arbeiten. Und auch das Feuerspucken wollte er lernen. „Ich habe Texte dazu gelesen und geübt. Erst mit Wasser.“ Entweder verwenden Feuerspucker eine Flüssigkeit oder Pulver. „Ich arbeite mit Flüssigkeit“, sagt Yule Zebe. Das ergibt eine schönere Flamme.“ Man müsse diese Flüssigkeit, ein Feuerspuckfluid, stark ausstoßen, so dass sich eine große Wolke ergebe. „Das Zeug ist mehr oder weniger geschmacksneutral.“ Wichtig sei der Wind. Gegenwind könnte die Flamme zurückstoßen. „Und man sollte es nicht einatmen.“
Auch immer gern gesehen: die Funkenpois. „Die sind technisch nicht anspruchsvoll, dafür aber effektvoll“, sagt der 29-Jährige. „Die sollte man so schnell wie möglich drehen, sie sprühen Funken, das sieht aus wie ein Riesenrad.“
Seinen allerersten Auftritt als Feuerkünstler hatte er in Wunsiedel in Oberfranken. „Das war auf einer Chorfahrt, ich war da als Betreuer mit.“ Inzwischen tritt er 15 bis 20 Mal pro Jahr auf. „Oft zur Weihnachtszeit, aber auch bei Hochzeiten oder Firmenfeiern.“ Nicht immer ist alles glattgegangen. „Einmal hat sich eine heiße Kette ums Handgelenk gelegt.“ Auch bei einer Fackeljonglage hat er sich einmal verbrannt. „Da habe ich am falschen Ende zugegriffen.“ Bart und Haare sind auch schon mal angekokelt worden.

Yule Zebe stammt aus Berlin, seit 2016 lebt er mit seiner Frau in Beetz. Mit ihr hat er drei Kinder. Er studierte in Hessen ökologische Agrarwissenschaften, später absolvierte er eine Ausbildung auf einem Schulbauernhof. „Mein Ziel war eine eigene Landwirtschaft, ein eigener Hof.“ Davon hat er sich mittlerweile mehr oder weniger verabschiedet. „So was ist heute sehr schwierig“, sagt er. Nach Beetz kamen er und seine Frau, weil beide ihren Familien, er hat sechs Geschwister, nah sein wollten. In der Großstadt aber wollten sie nicht mehr leben.

Für Hobbys neben dem Job auf dem Spargelhof und der Feuershow bleibt nur wenig Zeit – zudem ist er erst kürzlich zum dritten Mal Vater geworden. Die beiden anderen Kinder sind sechs und drei. Ansonsten betreibt er modernes Survival: Buschcraften. Das ist das Handwerken in der Natur, aber auch das Handwerk in der Natur zu bestehen. „Draußen sein und leben können.“ Sehr selten bleibt noch Zeit zum Klettern. „Wobei das ja in Brandenburg eher schwierig ist.“ Während seine Frau in Beetz als Tagesmutter arbeiten will, arbeitet Yule Zebe seit 2016 auf dem Spargelhof in Kremmen. Er fing als Standbetreuer an und stieg recht schnell zum Spargel-Betriebsleiter auf. Jetzt, im Herbst, hat er da etwas mehr Freiräume als zur Hochsaison.

-> Im Internet: laubrausch.info


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