München (24): Treiben lassen

(23) -> 7.9.2019

Sich treiben lassen. Als ich um 11 Uhr im Hotel auscheckte, hatte ich noch sechs Stunden Zeit, bis mein ICE nach Berlin abfahren sollte. Ich ließ meinen Koffer noch im Hotel und stieg am Rotkreuzplatz in die U-Bahn. Und dann: einfach los. Ohne Ziel.

Zunächst ging es zum Olympia-Einkaufszentrum, der Endstation der U-Bahn, die dort fuhr. Ich verließ allerdings nicht den Bahnhof, sondern fuhr mit der U3 und der U6 nach Harras.
Wer „Lindenstraße“-Fan ist, der könnte mit Harras etwas anfangen. Denn der Bus, der durch die Lindenstraße fährt, endet in Harras. Das war jahrelang so, ob es immer noch so ist, müsste ich mal drauf achten.
Eigentlich wollte ich in Harras in die S-Bahn umsteigen, aber das erschien mir dann auf dem S-Bahnsteig stehend, eher nicht zielführend.

Irgendwann kam ich schließlich am Ostbahnhof an. Dort mussten wir 2009 immerhin, wenn wir ins Motel One wollten, in dem wir damals unsere Bleibe hatten.
Ich lief durch die langen Tunnel, nahm einen der Ausgänge und landete auf dem Orleansplatz. Den kannte ich noch nicht, und dort fand ein Markt statt. Es gab diverse Fressbuden mit Fisch, Fleisch, Hähndl und natürlich nebenan die Bierstände – ich nahm mir ein Radler, setzte mich an einen der Tische und las in Ruhe in der Zeitung.

Später lief ich rüber zum Busbahnhof am Ostbahnhof. Dort fahren die Busse in verschiedenste Richtungen, auch direkt zum Rotkreuzplatz, wo ja mein Koffer noch war. Aber dafür war es noch zu früh, ich entschied mich für einen Bus, der zum CityRing fuhr. Und so zuckelte ich durch die City, irgendwann wurde es grüner, und plötzlich tauchte links der Englische Garten und der Chinesische Turm auf. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber das war perfekt. Spontan stieg ich aus, ging zum Turm, kaufte mir ein Fleischpflanzerl mit Bratkartoffeln und süßem Senf und setzte mich in den Biergarten.
Am frühen Nachmittag war der Trubel gering, und es war einfach nur entspannend.

Ich ich zurück zur Bushaltestelle lief, hatte ich noch fünf Minuten. Direkt hinter der Haltestelle, begann eine Parkanlage, durch die ein kleiner Flüsschen verläuft. Die pure Idylle. Dass der Wasserlauf Oberstjägermeisterbach heißt – nun ja. Vermutlich steckt irgendeine Geschichte dahinter.
Mit dem Bus ging es zurück ins Zentrum, und anhand des Planes sah ich, dass wir auch am Stiglmeierplatz vorbeikommen. Dort wiederum fährt auch die U-Bahn zum Rotkreuzplatz. Ich stieg also um, fuhr dorthin und genoss noch ein wenig die Atmosphäre auf dem Rotkreuzplatz.

An diesem Tag wusste ich nicht, wohin ich in München fahren werde. Sich einfach treiben zu lassen, macht großen Spaß und macht so richtig relaxed. Nur zu empfehlen.


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