Benjamin Blümchen

„Auf ’ner schönen grünen Wiese liegt ein großer grauer Berg, streckt die Beine in den Himmel, neben ihm da steht ein Zwerg! Nein, der Zwerg das ist ja Otto und der Berg ein Elefant, der ist freundlich und kann sprechen und ist überall bekannt, und liegt gerne in der Sonne, um ihn rum da schwirren Bienchen. „Ja das bin ja ich, Benjamin Blümchen! Töröö!“

„Benjamin, du lieber Elefant, kannst sprechen und bist Überfall bekannt – Törööö! Benjamin, wir wollen dich gerne sehn. Wir fragen uns was wird wohl heut geschehen? Benjamin Blümchen, deine Welt ist schön! Benjamin Blümchen, wir wollen mit dir gehen, Benjamin Blümchen, wir sagen hallo! Wir sind deine Freunde, wir lieben dich so!“

Fans des Elefanten aus dem Neustädter Zoo kennen beide Variationen des Hörspielbeginns, wenn Benjamin Blümchen besungen. In der alten Version und in der neuen. Seit Ende der 70er gibt es die Hörspielreihe. Jetzt gibt es erstmals einen Kinofilm mit realen Schauspielern und Kulissen. Nur Benjamin bleibt animiert.

Eigentlich sollten es für Otto (Manuel Santos Gelke) tolle Sommerferien werden. Schließlich darf er bei seinem Freund Benjamin Blümchen (Stimme: Jürgen Kluckert) wohnen.
Doch der Sommer wird alles andere als erholsam. Der Bürgermeister (Uwe Ochsenknecht) bringt Zora Zack (Heiki Makatsch) in den Zoo. Ihre Aufgabe: Modernisierung. Sie nimmt ihre Aufgabe sehr ernst, und es soll kein Stein auf dem anderen bleiben. Zoodirektor Tierlieb (Friedrich von Thun) und Wärter Karl (Tim Oliver Schultz) beobachten das Treiben mit Argwohn – ebenso wie die rasende Reporterin Karla Kolumna (Liana Forestieri). Als dann Benjamin auch noch entführt wird, droht die Lage zu eskalieren.

Regisseur Tim Trachte und sein Team haben eine liebevolle Zoowelt geschaffen. Auch die Filmversion von „Benjamin Blümchen“ ist kleinkindergerecht. Warum in solchen Kinderfilmen viele der Schauspieler aber immer eine Spur drüber sein müssen, ist rätselhaft. Die „Bösen“ in diesem Film spielen immer slapstickmäßig, die Bedrohung ist immer auch lustig. Die Bösen sind auch immer lächerlich. Ob man damit den kleinen Zuschauern gerecht wird?
Karla Kolumna dagegen, die sonst immer sehr überdreht ist, kommt im Film fast brav und bieder daher. Ein bisschen lustig ist, dass zwischendurch aufgeregt Extrablätter der Neustädter Nachrichten verteilt werden – ein bisschen Nostalgie im Smartphone-Zeitalter – dass auch im Film zu sehen ist – darf schon sein.
Im Grunde bedient „Benjamin Blümchen“ alle aus den Hörspielen bekannten etwas biederen Zutaten. Da war Bibi Blocksberg schon immer sehr viel frecher und subversiver.

Trailer auf Youtube

Benjamin Blümchen
D 2018, Regie: Tim Trachte
Studiocanal, 91 Minuten, ab 0
6/10


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