Mit 20 Jahren schon Fraktionschef

Lukas Neumann ist neu in der Kremmener Kommunalpolitik und spielt bereits eine führende Rolle

MAZ Oranienburg, 4.7.2019

Kremmen.
Das ist mal ein Aufstieg. Lukas Neumann ist mit seinen 20 Jahren nicht nur der jüngste Kommunalpolitiker in Kremmen. Gleich mit seinem Einstieg ist er schon zum Fraktionschef der CDU gewählt worden und ist somit Nachfolger von Frank Bommert. „Er steht mir da aber zur Seite“, sagt Lukas Neumann. „Er ist ja unglaublich erfahren, ich verstehe mich sehr gut mit ihm und bin da guter Dinge. Die Leute unterstützen mich.“
Ein bisschen aufgeregt sei er dennoch gewesen, als er vergangene Woche in seiner ersten Stadtverordnetenversammlung das Wort für seine Fraktion ergreifen durfte. „Ich bin Ansprechperson und spreche im Namen der Fraktion.“

In die CDU eingetreten ist er Ende 2017. „Überall wird gemeckert, aber keiner ändert was.“ Er aber hat Lust und Zeit etwas zu verändern, sagt er. Er will hören, was die Menschen sagen und will sie, wo er das kann, unterstützen. Als es darum ging, wo er sich politisch engagieren könnte, „habe ich mich überall schlau gemacht. Bei der Jungen Union habe ich mich am wohlsten gefühlt.“ Wichtig sei ihm gewesen, dass es auch einen Kreisverband gibt. „Mir war ein familiäres Umfeld wichtig.“ In Kremmen drängt er auf eine enge Zusammenarbeit der Stadtverordneten mit der Verwaltung. „Als noch ein anderer Bürgermeister da war, hat das schlecht bis gar nicht funktioniert“, sagt Lukas Neumann. Auch der Draht zu den Ortsbeiräten müsse wieder enger werden. „In Staffelde soll ein neues Wohngebiet entstehen, da müssen wir uns gut verständigen.“ Dass die CDU in Beetz im Ortsbeirat nicht vertreten ist, bedauert er.

„Der Schulausbau ist ein ganz großer Punkt in Kremmen. Die Stadt soll und wird wachsen.“ Wenn Wohngebiete entstehen, müsse aber auch der Schulstandort vergrößert werden. Auch der Stadtpark steht auf seiner Liste. „Der ist wunderschön, aber er braucht Pflege.“ Jetzt wirke er klein und dunkel. „Ein weiterer Punkt ist das Klubhaus.“ Dass im Festsaal wieder Events wie der Karneval stattfinden, sieht er aber nicht. „Da würde die Kapazität nicht mehr ausreichen“, so Lukas Neumann. Zu bedenken sei aber, dass Kremmen kein Gemeindezentrum habe, im Gegensatz zu allen Ortsteilen. „Einen kleinen Hotspot wünscht sich jeder.“

In die höhere Politik will er übrigens eher nicht. „Ich bin kein Überambitionierter, der gleich in den Bundestag strebt“, sagt er. „Ich mache Politik für Kremmen.“ Der Kreistag wäre aber noch denkbar – aber vielleicht in 20 Jahren, so Lukas Neumann mit einem Schmunzeln.

Dass er als Nachrücker für Sebastian Busse ins Stadtparlament gekommen ist, stört ihn nicht. Busse stand zur Wahl, hat als Bürgermeister aber das Stadtverordnetenmandat wie erwartet nicht angenommen. „Die CDU hat nichts verbrecherisches getan.“ Er gibt aber auch zu, dass es ein „zweischneidiges Schwert“ sei. „Aber die Leute, die meckern, haben mich sowieso nicht gewählt.“

Lukas Neumann ist Student. Er beschäftigt sich in Potsdam mit dem Bauingenieurswesen. „Ich pendele jeden Tag.“ Mit dem Auto fährt er 45 Minuten, mit der Bahn wäre er sehr viel länger unterwegs. „Das ist total unattraktiv.“ Er wolle in Kremmen wohnen bleiben. Am Haus seiner Eltern wolle er sich eine separate Wohnung ausbauen. Überhaupt: das Bauen. „Ich baue unglaublich gerne“, sagt er. Renovieren, sanieren, oft gemeinsam mit dem Vater. Da spielt die Politik dann mal keine Rolle.


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