Bereitschaft Dr. Federau

MO 10.06.2019 | 10.00 Uhr | rbb

Eine Notärztin, die nach dem Tod ihres Mannes ihr Leben wieder anpackt. Die kein Hausmütterchen ist, in ihrem Job hochgeachtet ist. Die ihren pubertierenden Sohn erzieht. Die ihrem Sohn die Meinung geigt, wenn es in der Schule nicht gut läuft.
Der Fahrer des Krankenwagens, der schwer verunglückt und im Rollstuhl landet. Der deshalb verzweifelt ist, Hilfe braucht und bekommt. Der Gefühle zeigt und nach Auswegen sucht.
Das Paar, bei dem sie keine Kinder bekommen kann. Wo er Verständnis hat, und wo sie beide schauen, ob sie ein Pflegekind annehmen können.
Die Mitarbeiterin in der Rettungsstelle, dessen alte Mutter dement ist, die aber keine Zeit hat, sie zu pflegen und die deshalb verzweifelt ist, weil sie nicht weiß, wie sie das packen soll.

Klingt nach einer Serie mit Geschichten aus dem Leben, und das ist „Bereitschaft Dr. Federau“ auch. Besonders ist: Die Serie mit den nur sieben Folgen lief 1988 erstmals im Fernsehen der DDR. Und über Pfingsten mal wieder im rbb. Sie gehört, mehr als 30 Jahre danach, immer noch zu den beliebtesten DDR-Serien. Und das durchaus zurecht.

Sicherlich ist es so, dass sie manchmal bieder wirkt. Auch die technische Ausstattung ist hier und da ausbaufähig. Auch die Szenen im Rettungsdienst wirken nicht immer so professionell.
Aber dennoch: Auch 2019 kann man „Bereitschaft Dr. Federau“ immer noch gut ansehen. Denn der Parteidrill der SED spielt nur am Rande eine Rolle. Sohn Frank will keine Karriere machen, sondern Tierpfleger werden. Und auch der Rettungsdienst hat so seine Probleme, wenn Geisteranrufer für Ärger sorgen oder die Technik streikt. Oder wenn es darum geht, dass Brote schwer zu bekommen sind.
Wenn es in der Serie eine Ideologie gibt, dann gilt die in der Regel auch heute noch: Nächstenliebe, Achtsamkeit, Freundschaft.
Kein Wunder, dass die Leute immer wieder einschalten, wenn „Bereitschaft Dr. Federau“ im rbb oder im mdr läuft.


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