Radtour (34): Süd

(33) -> 21.5.2019

Ich lebe seit 40 Jahren in Oranienburg, und dennoch gibt es Teile der Stadt, die ich nicht kenne. Mit dem Fahrrad kann man sie aber erkunden.
Ein Kollege hat neulich über ein Naturschutzgebiet im Stadtteil Süd geschrieben. Dort gibt es den Pinnower See, von dem ich erstaunlicherweise ebenfalls noch nichts gehört habe.
Ich nutzte das schöne Wetter zum Feierabend also für eine Fahrt nach Süd.

In der Weißen Stadt sind die Straßen schmal, und zum ersten Mal spürte ich, wie es ist, wenn mir ein Auto folgt, das mich nicht überholen kann. Und die ganze Zeit radelt und denkt man: Nicht stressen lassen! Nicht stressen lassen! Irgendwann kann das Auto doch überholen, wenn man ziemlich dicht.
Ich radele weiter nach Süd.

Es gibt am Kanal einen sehr schönen Radweg, der an Wilhelmsthal und an der Pinnower Schleuse vorbei bis Borgsdorf führt. Auf Google Maps habe ich aber gesehen, dass man auch auf der Oranienburger Kanalseite ziemlich weit kommt, und dort in der Nähe ist auch das Naturschutzgebiet.

Von der Birkenallee aus fahre ich auf die Sebastian-Bach-Promenade. Wobei Promenade etwas übertrieben ist, denn es handelt sich um einen holprigen, unbefestigten Weg. Aber er ist einigermaßen befahrbar.
Interessant: Auf dem Kanaldeich scheinen sich diverse Privatgrundstücke zu befinden. An vielen der Zugänge und Flächen stehen Schilder, dass entweder das Betreten verboten oder auf eigene Gefahr ist. Privatgelände. Oder: verpachtet.
An einem Sackgasse-Schild vorbei fahre ich weiter. Die Promenade heißt jetzt schlicht Pinnower Schleuse, und genau dorthin führt der Weg.
Es ist ganz still an der kleinen Schleuse, keine Menschenseele. Bis auf zwei Spaziergänger mit einem Hund. Ich fahre weiter, denn ich hoffe ja immer noch, weiter nach Borgsdorf zu kommen. Doch in einer kleinen Straße, an der sich tatsächlich auch noch Grundstücke befinden, ist Schluss. Freies Feld. Ich muss also umdrehen.

Der Millöckerweg ist noch so eine Straße, von der ich in Oranienburg noch nie gehört habe. Sie führt ins Naturschutzgebiet. Auf der linken Seite sind Grundstücke. Der Weg selbst besteht aus Sand und Gras. Rechts ist das freie Feld, links geht es an einer Regenbogenfahne vorbei. Aber auch dort ist irgendwann Schluss. Durch die Büsche führt man matschiger Weg, den ich mir aber spare. Also auch dort wieder zurück.
In einem der Gärten wird gerade gegrillt und gechillt, und vermutlich kommt es in einem Monat einmal vor, dass da jemand vorbeigeradelt kommt. Ich kann mir gut vorstellen, dass man „registriert“ und für einen Eindringling und potenziellen Einbrecher gehalten wird.

Ich biege in die Beethovenstraße und dann in die Flotowstraße. Und, liebe Verkehrsplaner: Wir müssen reden! Wer kommt denn bitte auf die bescheuerte Idee, in Süd ganze Viertel mit Schotterstraßen auszuschatten? Für Radler sind die Mörderisch, und auch für Fußgänger extrem unangenehm. Die Straße steht aus kleinen Steinchen, und ich nehme mal an, dass der Radler selbst schuld ist, wenn er sich da die Reifen kaputtfährt. Der Belag ist ein Nogo und eine Frechheit.

An der Brucknerstraße entdecke ich ein echtes Kleinod. Wenn man in die Händelstraße biegt, muss man über eine kleine Fußgängerbrücke aus Holz. Sie führt über einen kleinen Kanal, und es ist die Pure Idylle. Dann aber endet die Straße an der ehemaligen B96. Entlang der am Abend kaum noch befahrenen Strecke geht es ins Zentrum zurück.


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