Verona Pooth / Johanna Völkel: Nimm dir alles, gib viel! Das Verona-Prinzip

Man kann ja über Verona Pooth sagen, was man will: sympathisch ist sie, und dass sie keineswegs das Blödchen ist, für das wir sie in den 90ern gehalten haben, wissen wir ja auch schon lange.
Seit 30 Jahren ist sie in Deutschlands Entertainment-Szene unterwegs – auch schon ein alter Hase. Das Jubiläum nimmt sie zum Anlass, in ihrer Autobiografie zu erzählen, wie sie eigentlich zum Star wurde und was sie alles erlebt hat. Und das ist durchaus spannend.

Alles fing mit einer Musikkarriere an, und das, obwohl Verona Feldbusch, so hieß sie vor ihrer Ehe von Franjo Pooth, nicht singen konnte. Was sie allerdings und natürlich auch selbst wusste. Deshalb ist es auch sehr unterhaltsam, wie sie beschreibt, wie es zu dieser seltsamen Karriere eigentlich gekommen ist. Und dass die Studio-Aufnahmen eine Qual waren. Dass die Studioleute überrascht waren, dass sie als Model gar nicht trällern kann. Erfolgreich war sie damit trotzdem.
Interessant ist auch mal, aus ihrer Sicht zu lesen, wie das damals eigentlich mit Dieter Bohlen war. Die große Liebe, und wie Dieter sich dann als schwierig erwies. Und von Naddel wollen wir da noch gar nicht reden.
Verona gibt spannende Eindrücke – wobei es stellenweise auch die schwierigsten Momente des Buches sind, weil sie da relativ private Details erzählt, von denen man vielleicht gar nicht alles wissen will. Andersrum hatte aber Dieter auch alles haarklein berichtet, und vielleicht blieb Verona da gar nichts anderes übrig.
Später geht es auch um „Peep!“, um die Liebe zu Franjo, Kindererziehung, und dann auch über die Tiefpunkte in Verona Leben.

Zwar hat Verona Pooth mit Johanna Völkel mit Co-Autorin, aber dennoch liest sich das Buch, als würde Verona das alles erzählen. Und das, und natürlich auch inhaltlich, macht es so lesenswert. „Nimm dir alles, gib viel!“, heißt das Buch über das Verona-Prinzip.
Und sie hat sich alles genommen. Sie nahm die Musikkarriere mit, das „Peep!“-Erotikmagazin und viele Werbeverträge. Wenn man davon ausgeht, dass alles so ist, wie beschrieben, dann ist sie tatsächlich eine gute Geschäftsfrau mit einem guten Sinn für richtige Momente. Sie hat ihre Werbespots oft mitgestaltet, war nicht nur die, die sich da hingestellt hat. Sie wusste, auf welche Weise man bekannt werden und auf sich aufmerksam machen kann.
Aber sie gibt auch – vor allem für die Familie. Die ist alles. Es ist bedrückend zu lesen, was alles um die Krankheit ihrer Mutter geschehen ist. Auch auf die Firmenpleite ihres Mannes geht sie ein.
Wer Verona mag, der wird auch dieses Buch mögen. Denn Verona Pooth hat tatsächlich einiges zu erzählen.

Verona Pooth / Johanna Völkel: Nimm dir alles, gib viel! Das Verona-Prinzip
mvg verlag, 272 Seiten
9/10


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