Eurovision Song Contest 2019 – 1. Halbfinale

DI 14.05.2019 | 21.00 Uhr | one

Mit Fans der Serie „Doctor Who“ sollte man sich besser nicht anlegen. Dass man ihnen am Dienstag bei one nur eine statt der üblichen zwei Folgen kredenzte, das stieß ihnen sehr bitter auf. Und dass nur wegen einer Musikshow, die keine gute Musik bietet. Die ja sowieso besser im Ersten laufen könnte.

Leider haben sie damit nicht so ganz unrecht. In der ARD – oder beim verantwortlichen NDR – ist man offenbar immer noch nicht gewillt, aus dem Eurovision Song Contest das Mega-Event in Deutschland zu machen. Immerhin hat man da einen wahren Schatz, den man da Jahr für Jahr live überträgt. Aber leider gibt es im Ersten keine begleitenden Sendungen, mal abgesehen vom deutschen Vorentscheid. Einen Kult muss man bedienen, vor der ESC-Woche müsste es eigentlich PR-mäßig knallen. Aber bei der ARD knallt gar nichts.

Stattdessen versteckt man den Songcheck auf Youtube oder versendet ihn im one-Vormittagsprogramm. Hintergrundbeiträge gibt es auch nur im Internet. Die beiden Halbfinals laufen auch nur bei one. Das Argument, dass Deutschland da eh nicht bei ist, sollte nicht zählen.
Nur das Finale läuft im Ersten und scheint da völlig unvermittelt zu kommen. Das ist mehr als schade, dass es scheint, als habe die ARD nicht wirklich Bock auf den ESC.

In Tel Aviv in Israel ging am Dienstagabend das erste Halbfinale des Eurovision Song Contest 2019 über die Bühne – übertragen bei one. Und um auf das Thema der schlechten Musik zu kommen: Viele der Auftritte waren erstaunlich enttäuschend. Wer sich viele der Songs vorab im Internet als Videoclips angesehen hat, der wird schon Favoriten gehabt haben. Wenn dann aber der junge Belgier Eliot seinen Song „Wake up“ nur mit dünnem Stimmchen zum Besten gibt, muss er sich über sein Aus nicht wundern. Der Song selbst gab mehr her.

San Marino kam weiter, und das, obwohl Serhat erschreckenderweise nicht einen einzigen Ton getroffen hat. Sein „Say na na na“ ist live eine Katastrophe, und fast möchte man flehen, dass jemand vergisst, sein Mikro einzuschalten. Dabei ist der Song nett.
Portugal kam auch 2019 wieder künstlerisch hochwertig daher und schickte einen Mann mit mies geklebtem Mann auf die Bühne, dazu gab es einen orientalisch klingenden mit Bongo-Klängen. Es schien, als ob Portugal auf gar keinen Fall gewinnen wollte – und ist nun nicht mal im Finale, nachdem das Land erst 2018 des ESC ausrichtete.

Zwei Favoriten gab es im ersten Halbfinale. Einen wegen der Show und einen wegen des Songs: Australien bot die wohl atemberaubendste Show ever beim ESC. „Zero Gravity“ sang Kate Miller-Heidke. Der Song war fast egal, aber die Performance war der Knaller. Es schien, als schwebe sie über der Erde und schwebte später über ihr. Dabei saß sie auf einem wippenden Pfahl. Musikalisch gut und modern war Lake Malawi aus Tschechien. „Friend of a Friend“ ist ein Ohrwurm.

-> Die komplette Show auf Youtube


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