Sat.1-Frühstücksfernsehen: Sorry, Thailand!

DO 09.05.2019 | 5.30 Uhr | Sat.1

Sat.1 hat eine internationale Krise ausgelöst. Das ist insofern erstaunlich, dass man sich eigentlich wundert, dass Sat.1 überhaupt noch irgendwas auslöst. In diesem Fall hat es fast einen Krieg zwischen Deutschland und Thailand gegeben. Aber wirklich nur fast.

Was, um Gottes Willen, war bloß passiert? Nach der Krönung des neuen thailändischen Königs Maha Vajiralongkorn war das auch im „Sat.1-Frühstücksfernsehen“ ein Thema. Die Moderatoren Marlene Lufen und Jochen Schropp stellten auf humorige Weise die Szene nach, in der die Frau des Königs bei der Hochzeit vor ihrem Mann auf dem Boden lag.
Im Laufe des Morgens lag mal Lufen vor Schropp und mal Schropp vor Lufen. Sie lachten sich kaputt, und natürlich war das alles nicht ernsthaft gemeint.
Und machen wir uns nichts vor: Es ist auch gar nichts dabei, solche Dinge durch den Kakao zu ziehen. Man kann es lustig finden oder nicht. Ein Skandal war das jedenfalls nicht.

Nun gut, für einige Thailänder wohl doch. Eine Zeitung machte einen Skandal draus, es gab böse Kommentare, und bei Sat.1 hatten sie die Hosen voll.
Nun folgte im „Sat.1-Frühstücksfernsehen“ eine Entschuldigung. Marlene Lufen saß da und zeigte Reue. Auf Instagram zeigte auch Jochen Schropp Reue und bat auf Deutsch und Englisch um Entschuldigung.

Und man fragt sich: Ist das jetzt auch Satire? Da machen also Moderatoren eines Unterhaltungsmagazins Witze über ein anderes Land. Kommt vermutlich jeden Tag irgendwo vor, und aus der „heute show“ und anderen Satireshows kennen wir das sowieso. Wie dann aber die Moderatoren nun dasitzen und kleinlaut „Sorry“ sagen, wirkt fast noch lustiger als die Aktion selbst.
Interessant dabei: Es gab nicht mal eine offizielle Beschwerde irgendeiner Stelle. Bei Sat.1 hatte man trotzdem die Buxe voll. Das ist deshalb bemerkenswert, weil Redaktionsleiter Claus Strunz ja sonst so gar nicht hzimperlich ist, wenn es um die Schelte von Politikern oder anderen „Würdenträgern“ ist. Dass sich die Redaktion vor den Thailändern nun dermaßen in den Staub wirft, ist mindestens erstaunlich. Und leider ziemlich albern.


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