Jesper Wung-Sung: Opfer – Lasst uns hier raus!

Alles anders in der Schule. Der Rektor bittet alle, im Gebäude zu bleiben. Man müsse Vorkehrungen treffen. Es gebe eine Epidemie. Man müsse sich aber keine Sorgen machen?
Wirklich nicht? Auch nicht, als plötzlich ein Zaun um die Schule aufgebaut wird. Und eine Drohne über dem Gelände fliegt. Und von einem Helikopter Essen abgeworfen wird.
Panik lässt sich nicht verhindern. Denn der Ausnahmezustand will nicht enden, und die ersten Lehrer und Schüler erkranken – und sterben.

Der dänische Autor Jesper Wung-Sung beschreibt in seinem Roman „Opfer – Lasst uns hier raus!“ das Grauen. Er macht das allerdings recht ungewöhnlich. Die Geschichte ist sehr kurz gehalten. Die 142 Seiten sind nur zur Hälfte oder kaum beschrieben. Was eigentlich konkret los ist, erfährt der Leser nicht. Woran die Menschen sterben, auch nicht.
Die Story konzentriert sich stattdessen auf die Leute. Auf den kleinen Kosmos und was mit ihm passiert. Wer tut sich hervor, wie halten die Leute zusammen.
Und doch bleiben Fragen. Dass der Autor auf die Rundum-Geschichte verzichtet hat, ist schade. Dadurch ist das zwar alles dramatisch, aber diese Dramatik ist seltsam ungreifbar und oberflächlich.

Jesper Wung-Sung: Opfer – Lasst uns hier raus!
dtv Hanser, 142 Seiten
6/10


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