Susanne Fischer: Wolkenkönigin

Eigentlich heißt sie Corinna. In der Schule wurde sie oft Corry genannt, und ein paar Jungs machten daraus „Currywurst“. Und das ging ihr dann doch zu weit.
Aber jetzt ist sie auf einer neuen Schule. Sie musste mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder Jona mal wieder umziehen.
Sie sagt, sie führen ein Klapp-Leben. Denn die ständigen Umzüge der kleinen Familie sorgen dafür, dass sie sich gar nicht mal richtig einleben können. Ihr Vater lebt nicht mehr mit ihrer Mutter zusammen, er hat jetzt eine neue Familie am Stadtrand. Das macht es nicht unbedingt leichter.
Es passiert einfach, aber in der Schule nennt sie sich Marie. Was sie nicht ahnt: Dieser Name ist bei einigen in der Schule mit einer dunklen Vergangenheit versehen. Und die holt sie auch bald wieder ein, und Marie gerät mit ihnen in schwierige Situationen.

Susanne Fischer gelingt es in „Wolkenkönigin“ ganz gut, sich in die Gefühlswelt eines Teeniemädchens einzufühlen. Wenn sie erzählt, wie sich sich fühlt in der neuen Wohnung und in der neuen Schule, dann kann man das gut nachvollziehen.
Sie lernt nach und nach auch neue Leute kennen, und zwei Jungs geraten näher in ihr Blickfeld. Da gibt es dann auch tatsächlich sehr schöne Momente in diesem Jugendroman, wenn Corinna mit Nico oder Marc abhängt. Eine Atmosphäre, die Susanne Fischer gut einfängt.
Am Ende aber vollzieht die Geschichte einen merkwürdigen Wandel, dann wird aus dem Roman eine ziemlich Crimestory, die zudem seltsam oberflächlich ist. Da beginnt man plötzlich, Absätze zu überlesen.

Susanne Fischer: Wolkenkönigin
Rowohlt Rotfuchs, 224 Seiten
5/10


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