Ein ganz normaler Tag

MO 08.04.2019 | 20.15 Uhr | Sat.1

Es ist ein grauenvolles Verbrechen voller Brutalität. In einer Berliner Straßenbahn verprügeln zwei junge Männer einen jungen Dunkelhäutigen. Sie hatten sich von seiner Anwesenheit provoziert gefühlt. Sie haben ihn bedrängt, ihn provoziert. Am Ende stand die Schlägerei – bis zum Koma.
Ein ganz normaler Tag?

Das fragte am Montagabend in Sat.1 ein Film, der an die Nieren ging. Denn für einige Zeugen war es scheinbar „Ein ganz normaler Tag“. Es ging um Zivilcourage, aber auch darum, wie Menschen in die Enge getrieben und erpresst werden, damit sie lügen.

Denn nach und nach springen im Prozess die Zeugen ab. Sagen entweder nichts, lassen sich verleugnen, oder es heißt, die Schläger waren gar nicht so schlimm. Der Prozess droht zu platzen.
Aber wir sehen auch, wie diese Zeugen bedrängt werden. Der Hund eines älteren Mannes wird getötet. Eine andere Frau wird mit Geld bestochen, damit die Mutter eine Krebstherapie beginnen kann. Selbst der Mann der Staatsanwältin wird verprügelt.

Stellenweise erscheint der Film vielleicht ein wenig zu plakativ. Er scheint übertrieben und belehrend. Aber ziemlich sicher erzählt er eine Geschichte, die alles andere als weit hergeholt ist.
Denn das Leute eingeschüchtert werden, davon hört man immer wieder. Eingeschüchtert, damit sie still halten. Und auch im Film sehen wir, dass die Einschüchterung erst endet, wenn einer den ersten Schritt macht. Wenn die anderen quasi gar nicht mehr anders können.
Der Film endet gut, und das ist gut so. Im wahren Leben ist das sicherlich längt nicht immer der Fall.


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