Sonnabendnachmittag in Oranienburg: Eine Stadt pennt

Sonnabendnachmittag in Oranienburg. In der Innenstadt ist nichts los. Gar nichts. Die Autos düsen auf der Bernauer Straße durch, zum Anhalten gibt es eigentlich keinen Grund. Alle Läden haben geschlossen. Man könnte auch genauso gut die Bürgersteige hochklappen.
Was kann man da tun?

Darauf gekommen bin ich, als ich in der Havelstraße – am Rand des Zentrums – vor dem geschlossenen Café der Bäckerei Plentz stand. Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass der Laden sonnabends nicht schon am Mittag schließt. Immerhin wurde das Geschäft erst kürzlich um- und ausgebaut, es gibt dort jetzt einen größeren Café-Teil. Aber am Sonnabend erwartet man am Nachmittag keine Kuchenesser.
Dasselbe gilt für das Bäckerei-Geschäft an der Bernauer Straße. Am Mittag ist Schluss.

Dabei wäre genau so ein Laden eine Chance für die Innenstadt. Wenn nicht mal ein Café am Sonnabendnachmittag geöffnet hat – vielleicht mit einem größeren Kuchenangebot als sonst -, wo sollen denn sonst die Leute her- oder hinkommen? Jetzt zum Frühlingsbeginn spielt das vielleicht noch nicht die Rolle. Aber wenn Sommer ist und Leute draußen sitzen können, dann wäre dort die Chance, Leute in die Innenstadt zu holen.
Ein paar Meter weiter gibt es ein Bistro, das aber auch nur drei Stunden am Tag unter der Woche geöffnet hat. Noch so ein Laden, der verhindert, dass was passiert in der Innenstadt. Ein Bistro, das geschlossen ist, zieht keine Leute an. Das ehemalige Café neben dem Bistro steht seit Ewigkeiten leer. Noch eine vertane Chance.

Es braucht gute Gastronomie in einer Innenstadt. Eine, wo man schnell bedient wird. Ein Café, Eis, Kuchen. Das kann ein Grundstein sein. Und wenn erst mal Leute da sind, dann könnten vielleicht auch weitere Geschäfte überlegen, dass sie öffnen.
Es wird so oder so immer schwerer, die Menschen in die kleinen Innenstädte zu holen, und Oranienburg hat es besonders schwer, weil ein richtiges Zentrum fehlt. Eine Einkaufsmeile wird die Stadt nie bekommen, weil man eine Bundesstraße nicht beruhigen kann. Aber man hat auch den Eindruck, dass eine ziemliche Ideenflaute und Lustlosigkeit herrscht.


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Kommentare

2 Antworten zu „Sonnabendnachmittag in Oranienburg: Eine Stadt pennt“

  1. Thommi

    Ich stimme Dir 100% zu. Es würde Oranienburg gut tun wenn es ein paar gute, kleine Cafès geben würde, die auch am Wochenende geöffnet haben. Es reicht nicht aus wenn nur eine „Milchbar“ gibt.

  2. RT

    Ja. Aber stimmt, es gibt die Milchbar und den Bäcker an der Kreuzung. Und als Restaurant Kioko. Aber das ist zu wenig.

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