Tagesschau: Singapur, nahe Christchurch

FR 15.03.2019 | 9.00 Uhr | Das Erste

Anschläge auf zwei Moscheen in Christchurch in Neuseeland. Schlimme Nachrichten vom anderen Ende der Welt schwappen nach Deutschland. Es gibt 50 Tote, weil wieder mal ein Irrer aus purem Hass und Rassismus um sich geschossen hat.

Für die Tagesschau im Ersten war die Reporterin Sandra Ratzow im Einsatz. Sie stand auf einer Straße, und auf der war es erstaunlich ruhig.
Allerdings stand sie nicht in Christchrurch. Auch nicht in Wellington, der Hauptstadt von Neuseeland. Oder irgendwo in Australien. Sandra Ratzow stand auf einer ruhigen Straße in Singapur.
Singapur ist jetzt nicht wirklich in der Nachbarschaft in Christchurch. Genau gesagt: 8421 Kilometer entfernt.

Sandra Ratzow stand also in Singapur und erzählte uns, was im weit entfernten Neuseeland los ist. Im Grunde hätte man auch im Studio von ARD-aktuell in Hamburg jemanden hinstellen können, das wäre genauso sinnvoll gewesen. Denn sowohl von Singapur als auch von Hamburg aus muss man sich die Infos aus der Ferne beschaffen. Oder eben den TV-Sender aus Neuseeland verfolgen.
Was sehr befremdlich erscheint, ist aber normal: Denn das ARD-Korrespondentenstudio in Singapur ist tatsächlich auch für Neuseeland und Australien verantwortlich. Passiert was da unten, dann schaltet man nach Asien.

Einerseits ist es ja gut, wenn die ARD spart, wo sie kann. Aber dass ein ganzer Kontinent ohne Korrespondenten auskommen muss, ist dann doch merkwürdig. Dass eine Reporterin aus einem 8421 Kilometer entfernten Ort erzählen muss, was sie auch nur aus der Ferne weiß, ist fragwürdig.
In den folgenden Sendungen, in der Tagesschau um 12 Uhr und im Mittagsmagazin um 13 Uhr stand Sandra Ratzow dann immerhin nicht auf der Straße in Singapur rum, sondern ging in ihr Studio.


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