Oscar 2019

SO 24.02.2019 | 2.00 Uhr (Mo.) | ProSieben

5.17 Uhr in Deutschland. Die Oscar-Verleihung 2019 ist zu Ende, und vermutlich war sie noch nie so früh für beendet erklärt worden. Weil die Einschaltquoten in den USA rapide abwärts gehen, dachten sich die Veranstalter, dass sie das Ganze straffen müssen – das haben sie auch geschafft. Nach etwas mehr als drei Stunden war die Show gelaufen.

Einer aber scheint ein schlechter Verlierer zu sein: Spike Lee. Er hat zwar den Oscar für das beste Drehbuch für seinen Film „BlacKkKlansman“ bekommen – nicht aber den für den besten Film. Wenn man „Spiegel online“ glauben darf, war er darüber so richtig sauer. Als Julia Roberts verkündete, dass „Green Book“ den Oscar bekommt, soll Spike Lee rausgelaufen sein.
In „BlacKkKlansman“ geht es um einen Afroamerikaner und einen Juden, die verdeckt gegen den Ku-Klux-Klan ermitteln. In „Green Book“ geht es um einen Weißen, der für einen Schwarzen arbeitet und dort den Rassismus miterlebt, den der Schwarze erleben muss.

Nun ist es ja immer Geschmackssache, zu entscheiden, welcher der bessere Film ist. Aus meiner Sicht ist „Green Book“ die bessere Entscheidung (wobei auch „Bohemian Rhapsody“ hätte gewinnen können). Denn dort bekommt ein Weißer, latenter Rassist, mit, was Schwarze erdulden müssen – es geht aber eben auch um seinen Boss. Beide entwickeln sich – ein fesselnder Film.
„BlacKkKlansman“ dagegen kommt mitunter ein wenig wirr daher. Dass einer mit den Rassisten telefoniert, der andere aber Kontakt aufnimmt, ist unlogisch. Dass es dafür den Drehbuch-Oscar gab, auch.
Sicherlich kann man enttäuscht sein, wenn man nicht das bekommt, was man sich erhofft hatte, aber Spike Lee ist ein sehr schlechter Verlierer.

Was soll denn Glenn Close sagen? Zum x-ten Mal nominiert, diesmal für „Die Frau des Nobelpreisträgers“, wäre sie eigentlich dran gewesen – vor allem, weil sie in diesem Film unfassbar gut spielt. Aber es hatte wieder nicht sein sollen.

Dass alle Welt die Moderation vermisste, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Die Präsentatoren machten ihre Sache meist gut, eine Moderation hätte alles wieder in die Länge gezogen.
Der Höhepunkt der Nacht waren jedoch Lady Gaga und Bradley Cooper, die auf der Bühne ihren Filmhit „Shallow“ sangen – während des Auftrittes gab es keinen einzigen Schnitt, die Kamera näherte sich zunächst von hinten und b,lieb dann ganz nah dran. Wahnsinnig schön. Der Song hat zurecht den Oscar gewonnen.


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