Arcaden-Krise

Das kommt am Potsdamer Platz in Berlin immer öfter vor: Man läuft zu einem Geschäft, um dann vor Ort festzustellen, dass es nicht mehr da ist.
Erst heute wieder: Ich lief zur Deutschen Bank. Oder besser: zu dem Ort, wo die Deutsche Bank mal eine Filiale hatte. Sie ist nicht mehr da, ist jetzt irgendwo am Leipziger Platz – wo ich aber keine Lust habe, extra hinzulatschen.

Irgendwie steckt der Potsdamer Platz in einer Krise. Wenn man durch die Arcaden läuft, sieht man immer öfter zugenagelte Geschäfte. Der Elektronikladen ist schon lange weg, stattdessen ist das jetzt eine Hier-gibt-es-alles-Kette drin. Der schöne Buchladen ist auch schon lange weg.
Stattdessen gibt es jetzt im Erdgeschoss einen dieser neumodischen Imbissläden, in dem hinter dem Tresen zwei gelangweilte Gestalten stehen. Andererseits reicht ein Blick auf das Geschäft nicht aus, um zu erfassen, was es denn da geben könnte. Da setzt bei mir schon mal eine Bocklosigkeit ein, da überhaupt reinzugehen.

Klamottenläden locken mit Prozenten, irgendein anderer Dingsbums-Laden kündigt die Schließung an. Vor dem Blumenladen steht eine irritierte Dame, weil da offenbar bei ihrem letzten Besuch noch was ganz anderes verkauft worden ist.

Es ist schade, dass der Potsdamer Platz scheinbar so verkommt. Denn der Leipziger Platz nebenan mit dem neuen Shoppingcenter ist keine Alternative. Das Ding ist rummelig, und die vielen, vielen Läden sind üppig vertreten, aber meist so klein, dass da kaum was zu holen ist. Ich habe noch nie so eine kleine C&A-Filiale gesehen wie dort.

Hoffentlich hält in den Potsdamer-Platz-Arcaden wenigstens der Asia-Imbiss im Obergeschoss durch. Ansonsten hat sich das Center komplett erledigt.


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