Im Winter sind die Bärenklauer immer auf dem neuesten Stand

Familie Klatt zeigt auf einer Tafel an der Vehlefanzer Straße, wie viele Einsätze sie in der laufenden Saison bereits vorweisen können

MAZ Oranienburg, 21.2.2019

Bärenklau.
Auf zehn Grad stand gestern Nachmittag das Thermometer. Ein frühlingshafter Februar-Tag – an Winterdienst mag man da kaum denken. In der Tat gab es in Bärenklau in dieser Wintersaison – sie dauert von November bis März – bislang nur sieben Einsätze. Die Bewohner des Dorfes werden darüber immer aktuell informiert, denn seit gut zehn Jahren steht in dem Wintermonaten immer eine Infotafel in der Einfahrt der Familie Klatt an der Vehlefanzer Straße.

Immer wenn Klatts vom Winterdienst-Einsatz zurückkehren, wird auch die Tafel aktualisiert. René Klatt sagt: „Ich kann mir auch eher Zahlen als Namen merken.“ In der Rückschau war es wohl der Winter 2009/10, wo alles anfing. „Das war ein extremer Winter“, erzählt Gundula Klatt. „Als es bei den Einsätzen in die 30er ging, haben wir angefangen, das draußen anzuschreiben.“ Damals allerdings noch nicht mit dem heutigen Holzbrett und den Zahlentäfelchen. In dem Jahr kamen sie auf 49 Einsätze. „Damals habe ich gesagt, dass ich zum 50. Einsatz das ganze Auto voll lade mit Piccolos, und wir stoßen mit allen Kunden an. Aber bei 49 war wirklich Ende. Die Leute meinten scherzhaft, wir hätten das so gedreht, aber da war nichts mehr zu machen.“

In den beiden vorherigen Winterzeiten kamen Klatts auf zwölf Einsätze. In den Jahren 2008 bis 2012 waren es hingegen erst 27, dann 49, 29 und schließlich 40 Einsätze. „Danach hat es nachgelassen“, sagt Gundula Klatt mit einem Blick auf die private Statistik. Auch in den Jahren nach 2000 waren es noch regelmäßig mehr als 20. Ob die neueren Zahlen mit dem Klimawandel zu tun haben, kann sie nicht sagen, darüber müssten Experten forschen.

Gundula Klatt mag es, Statistiken zu sammeln. Auch wenn im Spätsommer das Dackelrennen ansteht, wird die Zahl der Anmeldungen immer auf die Tafel an der Vehlefanzer Straße angeschrieben. Auf dem Remontehof gibt es ein großes Schild mit der Statistik über die Störche in Bärenklau. „Ich habe eine Macke für Tafeln“, sagt Gundula Klatt. So gibt es in Bärenklau auch immer ein Schild, auf dem bekanntgegeben wird, dass der Storch da ist. Oder wenn „Bärenklau feiert“. „Ich finde, das ist die einfachste Sache, sich mitzuteilen.“ Und die Bärenklauer würden nachfragen, wenn die Schilder plötzlich nicht mehr da seien.


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