Das große Schweigen

Wenn man so einen ganzen Tag mit den Kollegen verbringt, dann ist wahrscheinlich irgendwann mal die Luft raus. Also, wenn wir mal davon ausgehen, dass auch mal Luft drin ist.
Neulich war ich in einer Oranienburger Kantine. Der Raum ist nicht sehr groß, und war es erstaunlich still, als ich rein kam. An einem der Tische saß eine Gruppe Handwerker. Sie waren schon fertig mit dem Essen.

Ich holte mir meine Mahlzeit und setzte mich an einen der anderen Tische. Und nebenan: schweigen. Einer las eine großformatige Zeitung. Ein anderer las auch irgendwas. Die anderen drei starrten auf ihr Handy.
Ich aß weiter, nach guten zehn Minuten war ich fertig. Und nebenan herrschte weiterhin und immer noch: schweigen. Inzwischen starrte der vorherige Zeitungsleser nur noch ins Leere. Der andere las nun die Zeitung. Und die anderen drei starrten noch immer auf ihr Handy.

Es war das typische Bild, das man sonst in Comedy-Sketchen zu sehen bekommt, wenn es darum geht, wie sich Leute verändern. Am anderen Nebentisch war auch ein Herr fertig mit dem Essen. Wir verabschiedeten uns. Ich brauchte mein Geschirr weg und schlich nach draußen. Ich wollte die gute Mittagslaune der Handwerker nicht unterbrechen.


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