Ich bin gegen Tempo 130, weil… einfach deshalb

Deutschland ist wohl das einzige Land der Welt, auf der es auf der Autobahn kein Tempolimit gibt. Ist die Strecke freigegeben, gibt es zwar die Richtgeschwindigkeit Tempo 130, aber man darf so schnell fahren, wie man will.
Und ich fahre gern schnell. Wenn ich unterwegs nach Rügen bin, dann ist es schön, auf der A20 Tempo zu machen. Man ist einfach schneller unterwegs. Oder wenn es nach Südwesten geht und die A4 in Thüringen frei ist.

Nun wird überlegt, ob man in Deutschland ein Tempo-130-Limit einführen soll. Wegen dem Umweltschutz und wegen der Sicherheit. Die Regierung, CSU-Verkehrsminister Scheuer sagt, er werde da nicht mitmachen, weil… ja, weil. Ja, warum eigentlich?
Weil es unpopulär ist. Weil viele seiner Wähler das doof finden.

Wenn Leute argumentieren, warum sie gegen Tempo 130 sind (und dann ja eigentlich eher Tempo 140, wenn wir ehrlich sind), dann reden sie immer von Freiheit. Sie wollen in ihrer Freiheit und in ihren Entscheidungen nicht beschnitten werden.
Ist das aber ein Argument?
Möchten die Leute in Wirklichkeit auch gern mit 160 über Landstraßen donnern? Oder warum gibt es da kein Problem, die Freiheit einzuschränken?
Hört man überhaupt mal ein vernünftiges Argument gegen ein Tempolimit? Geht es stattdessen nicht immer um Gefühle? Um eine Emotion? Um etwas anderes geht es nicht wirklich. Und wenn man gegen etwas ist, nur weil es nie anders war, ist das ja eher schwach.

Wie war das eigentlich, als in Deutschland die Gurtpflicht eingeführt worden ist? Wurde da nicht auch von „Freiheitsberaubung“ gesprochen? Und ist das Fahren mit Gurt denn nicht sicherer?
Wie gesagt, wie liebe es, schnell zu fahren. Aber natürlich ist es gefährlicher, 200 zu fahren als 130 oder 140. Zieht vor mir jemand nach links, ist’s schwierig. Verliere ich die Kontrolle über das Lenkrad, auch.

Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Ein Tempolimit fände ich schade (Gefühl!). Aber andererseits fehlen eben aber auch die Argumente, warum man es nicht einführen sollte.


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