Kalte Füße

Glückwunsch, Heiner Lauterbach! Für den Film „Kalte Füße“ musste er so gut wie keinen Text lernen. Vielleicht hat er ja deshalb zugesagt…

Denis (Emilio Sakraya) hat Schulden. Seine kleinen, kriminellen Geschäfte laufen nicht gut. Er muss wieder zur Mutter (Jasmin Gerat) ziehen, und seine Dealer wollen ihr Geld.
Er bricht in eine abgelegene Villa ein, um irgendwie an Geld zu kommen. Es ist das Anwesen von Raimund Groenert (Heiner Lauterbach). Er sitzt nach einem Schlaganfall im Rollstuhl.
Bei ihm zu Besuch ist gerade seine Enkelin Charlotte (Sonja Gerhardt). Als sie denkt, dass Denis der neue Pfleger von ihrem Opa ist, muss der sich tatsächlich um ihn kümmern. Aber Raimund riecht natürlich den Braten und setzt Denis – mit seinen wenigen Möglichkeiten – immer wieder unter Druck.

Auch wenn „Kalte Füße“ von Wolfgang Groos einige gute Momente hat und alles in allem zumindest nicht langweilig ist, dieser Film ist an sich ein ziemliches Trauerspiel.
Das liegt vor allem daran, dass „Kalte Füße“ vor allem durch klamottige Witze auffällt. Die Gags sind überzogen, und die Schauspieler spielen die Gags überzogen. Die Gangster sind blöd-böse. Der Schäferhund bescheuert-bissig.
Und natürlich verlieben sich der Einbrecher und die Enkelin, und alles Böse ist vergessen.
Immer wieder gibt es „Oh nein“-Momente, wenn auch die Actionszenen albern werden – wenn Denis auf Skiern den Rollstuhl mit Raimund den Berg runterfegt und das lange vorher abgefahrene Auto noch erreicht.
Am Ende kommt immerhin leichte Spannung auf, aber alles in allem fehlt es diesem Film an Timing, an einem guten Drehbuch und an Lässigkeit.

Kalte Füße
D / Österreich 2018, Regie: Wolfgang Groos
Sony, 94 Minuten, ab 12
5/10


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