Zu Besuch bei Herrn Luther

Heute gehen wir zu Herrn Luther. Wie erklärt man einem zweieinhalbjährigen Kind, was man im Lutherhaus in Wittenberg zu sehen bekommt?
Dabei handelt handelt es sich um das einstige Wohnhaus von Martin Luther. Gebaut wurde es 1504 als Augustinerkloster. Es hieß „Schwarzes Kloster“, eine Anspielung auf die Kuttenfarbe der Augustinermönche. Ab 1508 lebte dort Martin Luther als Mönch. Mit der Reformation ist das Kloster aufgelöst worden, Luther bekam es 1532 und wohnte dann dort mit seiner Familie.
Und, klar, einem Kleinkind sagt man dann: Wir gehen zu Luthers. Deshalb haben wir auch einmal an das Eingangstor geklopft, schließlich macht man das so, wenn man zu Gästen geht.

Im größten reformationsgeschichtlichen Museum der Welt kann man tatsächlich den Geist von Martin Luther spüren. Wenn man in der Lutherstube steht, in der vor fast 500 Jahren Diskussionen geführt worden sind, man die alten Tische, Bänke und Schränke sieht, da hält man schon mal kurz inne. Außerdem kann man Luthers Mönchskutte ansehen, die 10-Gebote-Tafel von Lucas Cranach, Luthers Bibel sowie Handschriften und Medaillen. Steht man vor Büchern, die aus dem 16. Jahrhundert sind, dann ist das sehr besonders. Oder vor den vielen Zeichnungen und Gemälden von Lucas Cranach.
Interessant ist übrigens auch, dass ja Martin Luther von vielen Malern und Zeichnern dargestellt worden ist. Viele dieser Werke hängen und liegen im Lutherhaus – wo man feststellt, dass er teilweise ziemlich unterschiedlich aussieht – und dass er mit dem Alter ziemlich dick wurde.

Als wir das Gelände wieder verließen, haben wir vorsichtshalber noch mal ans Tor geklopft. Man will ja bei Familie Luther in guter Erinnerung bleiben.


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