100 Dinge

Es ist eine Wette, die sie auf einer Party schließen, und eigentlich haben sie gehofft, dass sich in der Firma am Tag danach keiner mehr dran erinnern kann. Aber es erinnern sich alle.
Paul (Florian David Fitz) und Toni (Matthias Schweighöfer) wetten, dass ohne alles leben können. Sie schließen alles in eine Lagerhalle, so dass ihnen am Ende nichts mehr bleibt. 100 Tage können sie sich jeden einen Gegenstand wieder zurückholen.
Blöd nur, dass sie mitten im Winter damit anfangen, so müssen sie nackt durch den Schnee rennen, um zur Lagerhalle zu gelangen.
Für Paul und Toni ist das eine echte Bewährungsprobe. Denn die beiden sind nicht nur Freunde seit Kindes Tagen, sondern sie arbeiten auch in ihrer Firma gemeinsam. Ob ob das nach diesen 100 Tagen aber immer noch so ist?

„100 Tage“ hat eigentlich einen spannenden und lustigen Ansatz: Wie ist es, nichts zu haben? Welche Rolle spielt Besitz? Und wie viel kann eine Freundschaft aushalten?
Leider kratzt der Film von Florian David Fitz nur an der Oberfläche. Also, eigentlich sogar an mehreren Oberflächen. Untergebracht sind hier die Konsumkritik, aber auch Datenkrake Facebook kriegt was ab. Da kommt der böse US-Social-Media-Gigant nach Berlin, um Tonis und Pauls Firma abzukaufen, und am Ende geht es doch nur um Datenkauf. Paul hat nämlich eine Smartphone-App erfunden, die so schlau ist, dass sie mit uns sprechen kann.
Viel zu oft sagen Schweighöfer und Fitz in diesem Zusammenhang Achtungssätze auf, bei denen man den Eindruck hat, dass sie gleich noch mal als Schrifttafel eingeblendet werden, um deutlich zu machen, dass das jetzt ein ganz wichtiger Satz zum Merken war.
Hinzu kommt, dass die Dialoge allgemein oft recht plump und einfach sind. Zudem nimmt man den beiden Hauptdarstellern keine Trauer ab, wenn sie gegenseitig appellieren, wie sehr sie sich brauchen, dann wirkt das eher albern als ernsthaft.
Die Botschaft, die „100 Dinge“ vermitteln will, ist gut. Leider nimmt man sie dem Film fast nie wirklich ab. Das ist schade. Da nützt das auch nichts, wenn Schweighöfer und Fitz im Film anfangs minutenlang nackt rumrennen.

100 Dinge
D 2018, Regie: Florian David Fitz
Warner, 111 Minuten, ab 6
5/10


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