Tagesschau: Aus für die Lindenstraße

FR 16.11.2018 | 20.00 Uhr | Das Erste

Wenn es die Absetzung einer Fernsehserie in die „Tagesschau“ schafft, dann kann es nicht irgendeine Serie sein.
Im März 2020 läuft die letzte Folge der „Lindenstraße“. Nach fast 35 Jahren. Was am 8. Dezember 1985 erstmals über den Bildschirm lief, soll dann begraben werden.

Und man muss fragen: Sind die eigentlich irre, bei der ARD?
Sicherlich, die Einschaltquoten der Serie könnten besser besser sein, sie liegen nur noch bei etwas mehr als zwei Millionen Zuschauern. Aber ist die ARD für Das Erste am Sonntagnachmittag zwischen Sportschau und Weltspiegel wirklich auf Quoten angewiesen? Wird bald auch der Weltspiegel abgesetzt, weil den noch weniger Leute als die Lindenstraße gucken?

Die Lindenstraße ist (oder war) eine Institution. Keine andere fiktionale Sendung zeigt Woche für Woche die deutsche Realität. Mehr oder weniger. Realität in dem Sinne, dass Strömungen der Gesellschaft, wichtige Themen oder Entwicklungen es in mehr als drei Jahrzehnten immer in die Serie geschafft haben. Nicht immer gelungen, aber oft. Keine andere Serie kann dieses Sittengemälde aufweisen.
Seit 35 Jahren. Und das will die ARD nun also in den Müll schmeißen? Eine so langlebige Marke einfach so beerdigen, um da vielleicht alte Filme zu senden?
Das ist mindestens merkwürdig, aber vor allem ziemlich beschämend.

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Texte zur Lindenstraße:
1996: Tanja wird lesbisch
1998: Lindenstraße on Tour
2006: J.R.Ewing bei Ehrlich-Reisen
2006: Else Kling stirbt
2007: Fritz Pleitgen bei Ehrlich-Reisen
2010: 5 Uhr morgens
2010: 25 Jahre
2015: Kurzfristig abgesetzt
2015: Lindenstraße live
2016: Showdown bei einsfestival
2017: Flüchtlingswelle
2017: Sommerpause
2017: In aller Freundschaft
2017: Hans Beimer stirbt


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