The Guilty

Asger Holm (Jakob Cedergren) ist Polizist und muss Dienst schieben in der Notrufzentrale. Er macht den Job nicht besonders gern, was er durchaus auch raushängen lässt. Aber nun ist sein letzter Tag dort. Der aber wird denkwürdig.
Er bekommt einen Anruf von Iben. Sie sagt, sie sei entführt worden. Asger will der Frau helfen – das aber ist nicht leicht, denn er dann sie nicht orten, und sie weiß nicht, wo sie ist. Immer wieder bricht die Verbindung ab. Bald aber bekommt er die Nummer der Familie raus, und als er die kleine Tochter am Telefon hat, beginnt die ganze Sache erst recht umheimlich zu werden.

„The Guilty“ aus Dänemark ist stark und schwach gleichzeitig. Stark, weil die Idee an sich sehr gut funktioniert, dass der Film ausschließlich in der Notrufzentrale spielt. Wir hören das komplette Geschehen nur per Telefon. Das Ganze ist ein Stückweit Kopfkino, und das wird nie langweilig, obwohl sich der Schauplatz nie ändert. Zudem gibt es Wendungen, die durchaus aufregend und niederschmetternd sind.
Schwach ist er aus anderen Gründen. Denn man kann nur hoffen, dass die Notrufzentrale in Dänemark nicht so funktioniert, wie im Film. Da gibt es einen Notfall, und die Crew bekommt ihn nicht mit. Asger bleibt allein mit seinem Fall. Scheint eher unglaubwürdig. Auch dass er ewig allein im Nebenkabuff verschwindet und sich niemand interessiert, ist seltsam. Dass die Kollegen an anderen Schaltstellen eher pampig werden, wenn ungenügende Angaben gemacht werden, verwundert auch. Zusammenarbeit? Klingt da nicht so danach. Das kennt man aus Deutschland doch ein wenig anders. Und dass heutzutage die Ortung so ungenau erfolgen kann, verwundert ebenfalls – aber diese Daten hat wohl nur der Internetprovider.
So packt „The Guilty“ durchaus, ist aber andererseits auch seltsam ärgerlich.
Für Dänemark soll der Film von Gustav Möller ins Oscar-Rennen gehen. Dafür sollte es wohl eher nicht reichen.

The Guilty
Dänemark 2018, Regie: Gustav Möller
NFP, 88 Minuten, ab 12
6/10


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