Sven Stricker: Mensch, Rüdiger!

„Stricker kann schreiben!“, schreibt Bjarne Mädel auf dem Buchrücken des Romans von eben jenem Sven Stricker. Dabei ist ja nicht die spannende Frage, ob Stricker schreiben kann. Denn immerhin ist ja ein Buch von ihm erschienen. Spannend ist: ob er gut schreiben kann.

Rüdiger feiert seinen 40. Geburtstag. Wobei: Das Feiern wird ihm noch vergehen. Er ist Lehrer, und mitten im Unterricht wird ihm klar: Er hat keinen Bock mehr. Als er nach Hause geht, entdeckt er dort aber seine Frau mit ihrem Lover. Einem Lover, den sie schon seit Jahren hat. Fluchtartig verlässt er das Haus.
Tom hat eine Schreibblockade. Sein Bestseller ist schon vor einigen Jahren erschienen, seitdem kam nichts mehr. Er sitzt nun an der Supermarktkasse, aber auch er hat genug.
Die beiden treffen sich auf einer hohen Brücke – um zu springen. Machen sie dann aber doch nicht, stattdessen wollen sie ein paar Tage testen, ob sie nicht doch lieber weiterleben wollen.

Bis zu dieser Stelle auf der Brücke hat „Mensch, Rüdiger!“ viel Witz. Der Roman ist temporeich geschrieben, und durch die parallel erzählten Geschichten entsteht auch ein Tempo.
Doch als die beiden gemeinsam unterwegs sind, verflacht der Roman von Seite zu Seite. Die Geschichte zieht sich, bemüht sich um merkwürdige Situationskomik-Momente, die aber platt sind.
Mit mehr als 400 Seiten ist dieser Roman zudem viel zu lang geworden, das Potenzial hat die Geschichte leider nicht. Toller Beginn, flaue Fortführung. Sehr schade.

Sven Stricker: Mensch, Rüdiger!
ro ro ro, 415 Seiten
4/10


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