Ballon

Pößneck im Sommer 1979. Die Familien Strelzyk und Wetzel wollen die DDR verlassen – und das auf spektakuläre Weise: mit einem Ballon. In wochenlanger Arbeit haben sie Stoffe gekauft und zusammengenäht. Und dann kommt der Tag, wo die Windrichtung perfekt ist und die Aktion beginnen kann.
Aber Günter Wetzel (David Kross) hat Sorge, dass der Ballon zu klein sein könnte für acht Leute. Seine Frau Petra (Alicia von Rittberg) hat Angst um die Kinder. Doris Strelzyk (Karoline Schuch) und ihr Mann Peter (Friedrich Mücke) beschließen, den Plan allein durchziehen zu wollen. Sohn Frank (Jonas Holdenrieder) muss sich von seinem Schwarm verabschieden, und der kleine Fitscher (Tilman Döbler) erfährt erst im Ballon von den Plänen seiner Eltern.
Die Flucht scheitert. Die Ballonfahrt endet kurz vor der Grenze zum Westen.
Und während die Stasi und die Polizei der Familie auf den Fersen sind, beschließen Strelzyks und Wetzels, einen zweiten Versuch zu starten.

„Ballon“ erzählt ein weiteres Stück deutsch-deutscher Geschichte. Die beiden Familien, die im Ballon in den Westen flüchten wollten, die gab es wirklich. Anfang der 80er hat Disney die Story schon mal verfilmt – das allerdings ziemlich kitschig.
Michael Bully Herbig hat sich des Stoffes angenommen. Der Mann der Komödien hat damit erfolgreich das Genre gewechselt und einen spannenden Thriller abgeliefert.
Zwar wird nicht so richtig klar, warum die Familien eigentlich konkret flüchten wollten, aber ihre Arbeit an der Umsetzung der Pläne ist spannend. Allerdings wird wohl dem DDR-Stasi-Apparat etwas zu viel „Ehre“ gemacht, denn diese Verfolgungsjagd, die entsteht, die hat es so dramatisch wohl nicht gegeben. Aber diese Zuspitzung braucht ein guter Krimi wohl.

Ballon
D 2018, Regie: Michael Bully Herbig
Studiocanal, 125 Minuten, ab 12
8/10


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