Vereint und doch nicht eins? – Barbara Hahlweg unterwegs im Osten Deutschlands

MI 03.10.2018 | 19.30 Uhr | ZDF

Tag der deutschen Einheit. Aber wie ist es eigentlich um die Einheit bestellt? Und spielen Ost und West eigentlich noch eine Rolle? Und warum sind die Ossis eigentlich oft so nölig?
Das ZDF lieferte die beste Bestandsaufnahme der deutschen Einheit seit sehr langer Zeit. Am Feiertag lief dort die Doku „Vereint und doch nicht eins? – Barbara Hahlweg unterwegs im Osten Deutschlands“.

Die ZDF-Nachrichtenfrau reiste durch Ostdeutschland, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Weitgehend ohne Vorurteile, aber mit Fragen.
28 Jahre nach der Einheit sind die Löhne immer noch nicht angeglichen. Ebenso nicht die Renten. In Ostdeutschland gibt es nur wenige Großunternehmen, die ganz großen sitzen ausschließlich im alten Westen.

Oder Bischofferode. Die Menschen dort sind immer noch wütend. Den Braunkohle-Bergleuten hat man vor 25 Jahren die Grube zugeschüttet, obwohl noch Potenzial war. Die Firma wurde vom Westen übernommen und später dicht gemacht. Die Leute dort fühlen sich verarscht und allein gelassen. Sie haben die Wende letztlich als Verlierer erlebt.

Auch um die Vorurteile zwischen Ossis und Wessis ging es – die allerdings gibt es beiderseits. Klar ist aber auch, dass die Westdeutschen nach der Wende ihr Leben einfach weiterlebten. Im Osten änderte sich alles. Es heißt, viele Westdeutsche waren bis heute noch nicht im Osten.

Natürlich gibt es auch viele Gewinner, auch das zeigte die ZDF-Doku. Da sind die Unternehmer, die nach der Wende angepackt haben und die, die nach dem Ende der DDR ihre Pläne umsetzen konnten.
„Vereint und doch nicht eins“ – das gilt längst nicht für alle. Aber leider für viele. Der Rechtsextremismus spielte am Mittwoch eine sehr untergeordnete Rolle. Wer aber eine Ahnung davon bekommen will, wieso einige im Osten so ticken wie sie ticken, der sollte sich diesen Film noch ansehen.

-> Die Doku in der ZDF-Mediathek (bis 2. November 2019).


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