Sie ist nicht nur zur Sprechzeit für die Kremmener da

Diana Bethke ist seit 1997 Revierpolizistin – mindestens einmal pro Woche lässt sie sich in allen Ortsteilen blicken – Ermittlungen, Gespräche, Schulwegsicherung

MAZ Oberhavel, 4.10.2018

Kremmen.
Sprechstunde ist immer dienstags von 16 bis 18 Uhr. Was aber nicht bedeutet, dass das Büro der Kremmener Revierpolizistin Diana Bethke sonst leer steht. „In diesen Sprechstunden bin ich auf jeden Fall hier“, sagt die 50-Jährige. Ansonsten nutze sie das Büro, das sich derzeit noch im Rathaus befindet, jeden Tag.

Seit Oktober 1997 ist Diana Bethke für Kremmen und die Ortsteile zuständig. „Ich wurde damals angesprochen, ob ich in den Revierbereich wechseln möchte“, erinnert sie sich. Da sie auch in Kremmen wohnt, passte das gut. „Ich lebe sehr gerne hier, und da hat es sich angeboten.“ Sie findet es wichtig, dass die Menschen auch vor Ort einen Ansprechpartner haben. „Manchmal haben sie nur einfache Fragen, dafür wollen sie nicht extra nach Oranienburg ins Präsidium fahren.“

So etwas wie einen normalen Tagesablauf kennt Diana Bethke nicht. „Oftmals fange ich den Tag aber mit der Schulwegsicherung an“, erzählt sie. Die dunkle Jahreszeit naht, da richte sich das Augenmerk wieder verstärkt auf die Beleuchtung am Fahrrad. Sie ermittelt zu Straftaten oder Unfallfluchten, fährt Streife. „Dann gibt es auch die Tage, an denen wir Geschwindigkeitskontrollen durchführen.“ Im Büro stehen danach meist Schreibarbeiten an. „Deshalb ist nicht jeder Tag gleich.“ Sie sei relativ frei in der Einteilung ihres Arbeitstages. Hin und wieder wird sie zu Sondereinsätzen gerufen – zum Beispiel bei Staatsbesuchen auf Schloss Meseberg bei Gransee.
„Wir haben relativ wenig Kriminalität bei uns“, sagt Diana Bethke. „Wir haben Kriminalität, aber im Vergleich zu anderen Orten ist es wenig.“ Es gebe auch keine entsprechenden Schwerpunkte in Kremmen oder in den Ortsteilen.

Seit 1990 ist sie Polizistin. „Ich möchte auch nichts anderes mehr machen“, sagt sie. Mit 21 hatte sie sich für den Polizeidienst entschieden. „Ich mag den Kontakt zu den Bürgern. Wenn man geholfen hat, dann kommt ein Dank, und dann hat man wohl nicht alles falsch gemacht.“ Auch die Arbeit mit Kindern sei immer sehr abwechslungsreich. Allerdings fällt ihr auf, dass sich die Leute in den vergangenen Jahren durchaus verändert haben. „Sie sind oft nicht mehr so geduldig, alles muss immer gleich passieren.“

Sie versucht, mindestens einmal pro Woche sich in allen Ortsteilen blicken zu lassen. „Oft habe ich einen Anlass, da lang zu fahren, aber dann ergibt sich auch viel Neues im Gespräch mit den Leuten.“ Bei gravierenden Problemen schreitet sie ein – oder gibt im Ordnungsamt Bescheid, wenn zum Beispiel ein Schild schief hängt.
Es gebe durchaus einen Unterschied zwischen Stadt und Land, sagt die 50-Jährige. „Die Mentalität ist eine andere, hier ist es familiärer und freundschaftlicher. Aber es gibt auch weitere Wege.“

Das Rathaus in Kremmen als Standort ihres Büros findet sie komfortabel. „Ordnungsamt, Bürgermeister – der Kontakt ist auf kurzem Weg möglich“, sagt sie. Aber auch wenn der geplante Umzug in die Berliner Straße tatsächlich stattfinde, sei das kein großes Problem. „Wichtig ist, dass wir in Kremmen bleiben.“ Auch dass das neue Büro nur über Treppen erreichbar sei, sieht Diana Bethke nicht als großes Hindernis. „Da gibt es immer Lösungen. Wir können auch zu den Leuten hinfahren. Es soll an den drei Stufen nicht scheitern“, findet sie.

Auch privat engagiert sie sich für Kremmen. Beruflich muss sie beispielsweise den Erntezug absichern. Privat ist sie Mitglied im Erntefestkomitee und kümmert sich um das Sponsoring. Im Sportverein macht sie in der Frauensportgruppe beim Fitness mit.
Geht es nach ihr, dann macht Diana Bethke den Job bis zum Pensionseintritt. „Ich mache das hier mit Herzblut“, sagt sie, und nach 21 Jahren ist sie in Kremmen ein durchaus bekanntes Gesicht.


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