Wackersdorf

1981. Für Hans Schuierer (Johannes Zeiler), den Landrat des Kreises Schwandorf, klingt es verlockend. Er führt ein Gespräch mit Karlheinz Billinger (Fabian Hinrichs), der ihm den Bau einer Wiederaufarbeitungsanlage schmackhaft machen will. Stichwort: Arbeitsplätze. Tatsächlich herrscht im Landratsamt zunächst Begeisterung.
Diese nukleare Wiederaufarbeitungsanlage soll in Wackersdorf in der Oberpfalz errichtet werden. Der Protest wächst immer mehr, und auch Hans Schuierer merkt, dass hinter dem Bau so einer Anlage auch viele Risiken verbunden sind. Als die bayerische Landesregierung den Bau mit aller Macht und Härte durchsetzen will, begibt sich der Landrat in den Widerstand.

Unter der Regie von Oliver Haffner wird der Protest in Wackersdorf ein Denkmal gesetzt. Geschickt werden in diesem Film echte Szenen von damals mit den fiktionalen Szenen zusammenmontiert.
„Wackersdorf“ zeigt, dass Protest etwas bringt. Dass man mit Demonstrationen etwas erreichen kann. Damit, Gesicht und Engagement zu zeigen. „Wackersdorf“ zeigt aber auch, mit welchen verbrecherischen Methoden das Land Bayern und einige der Protagonisten vorgingen. Machtgeil und herrschsüchtig.
Der Film beginnt ein wenig langatmig und dröge, wobei der Anfang dazu dient, die ganze Geschichte in ihrer Dimension einzufangen. Die Handlung bekommt aber immer mehr Dynamik und wird spannend, als die Demonstrationen beginnen.

Wackersdorf
D 2018, Regie: Oliver Haffner
Alamode, 122 Minuten, ab 6
7/10


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