phoenix vor Ort: Statements Merkel und Erdogan

FR 28.09.2018 | 13.00 Uhr | phoenix

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan lächelt.
Auf phoenix wurde am Freitagmittag die Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Erdogan übertragen. Nach etwa mehr als 20 Minuten kommt es plötzlich zu einem Zwischenfall. Ein türkischer Journalist wird aus dem Saal gebracht – und der protestiert, er habe nichts getan.

Ganz stimmt das allerdings nicht. Adil Yigit trug während der Pressekonferenz ein T-Shirt, auf dem er sich für „Pressefreiheit für Journalisten in der Türkei“ aussprach – auf Deutsch und Türkisch.
Das ist ein richtiges und wichtiges Anliegen – aber gehört es in eine Pressekonferenz im Kanzleramt? Ist das nicht eher der Ort, wo man durch Fragen die Politiker nerven sollte? Durch hartes Nachfragen? Das gehört ein Stück weit auch zur Professionalität der Journalisten.

Ob der Mann nun gleich „abgeführt“ werden musste, sei aber auch mal dahingestellt. Man hätte ihn ja vielleicht zunächst mal bitten können, sich eine Jacke überzuziehen. Für Erdogan muss dieser Moment jedenfalls ein guter gewesen sein.


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Kommentare

6 Antworten zu „phoenix vor Ort: Statements Merkel und Erdogan“

  1. Zweischneidiges Schwert.
    Wir sind hier nicht in der Türkei, sondern im demokratischen Deutschland und hier darf zum Glück jeder die Kleidung tragen, die er tragen möchte. Sogar bei offiziellen Anlässen wie einer Pressekonferenz. Wir akzeptieren sogar Frauen, die ein Kopftuch oder sogar eine Burka tragen, auch wenn das einigen Kräften hier gar nicht gefällt.

    Ich gehe mal davon aus, dass der Journalist seine Kleidung mit Bedacht gewählt hat.
    Und indem man ihn medienwirksam aus dem Saal hinauskomplimentiert hat, hat er genau das Ziel erreicht, das er vermutlich angesteuert hat. Was sind dagegen schon investigative Fragen, auf die die Politiker eh eine Antwort parat haben. Das ist deren Job.

    Das Kanzerleramt hingegen hat sich mit dieser Aktion nicht mit Ruhm bekleckert. Warum konnten die Verantwortlichen nicht cool bleiben und das T-Shirt kurzerhand ignorieren. Jetzt muss sich Merkel wieder den Vorwurf gefallen lassen, dass sie mit einem Diktator paktiert und dessen dubiose Auffassung von Staatsführung sogar in eine Pressekonferenz der Bundesregierung transportiert.

    Zum Glück hat kaum jemand diese Peinlichkeit gesehen.
    Wer kommt schon auf die Idee, um 13 Uhr den Sender phoenix einzuschalten.
    Außer RT natürlich.

  2. RT

    Nee, auch nicht RT. Ich habe mir die PK auf Youtube angesehen. phoenix stellt das vieles ungeschnitten rein. Super Service!

    Nun ja, es gibt Regeln im Kanzleramt bei solchen PK-Veranstaltungen. Die kennen alle, die da hingehen. Und als journalist finde ich das auch nicht sehr professionell.

  3. ThomasS

    Gibt es da eigentlich Kontrollen am Einlass?

  4. RT

    Das weiß ich nicht.

  5. ThomasS

    Auf dieser hohen Ebene würde ich das für wahrscheinlich halten.
    Besonders wenn ein Erdogan im Raum ist.

    In diesem Fall lwürde das Versagen bei den Sicherheitskräften liegen.
    Die hätten den Journalisten im Vorfeld abblocken können, wenn er dermaßen auffällig gegen die Regeln verstößt.

  6. RT

    Vielleicht hat er ja erst später die Jacke ausgezogen…

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