Beatrix Scheeren erforscht noch den Ist-Zustand

Die Kremmener Goethe-Oberschule hat eine neue Chefin – Sie lobt die familiäre Atmosphäre im Haus – Zum Ausgleich singt sie im Chor

MAZ Oberhavel, 11.9.2018

Kremmen.
Es ist im laufenden Betrieb die vierte Woche als neue Chefin der Kremmener Goethe-Oberschule. „Ich bin noch dabei, den Ist-Zustand hier zu erforschen“, sagt Beatrix Scheeren. Ob es irgendwelche Veränderungen geben wird, weiß sie noch nicht. „Es ist nicht mein Stil, hier jetzt mit dem Hammer reinzubrechen“, so die 48-Jährige. Die Schlüsselgewalt über das Haus bekam sie bereits am 1. August. „Das war ein schönes Gefühl.“ Sie gehe gern durch Schulhäuser, auch während des Unterrichtes. „Die Geräuschkulisse finde ich spannend.“

Es ist das erste Mal, dass sie als Schulleiterin arbeitet. Ursprünglich kommt Beatrix Scheeren aus dem Kyritzer Raum. „Als ich mein Abitur in Kyritz gemacht habe, da war schon klar, dass ich Lehrerin werden möchte. Auch weil ich selber in der Grundschule ganz tolle Lehrer hatte.“ Schon als Kind habe sie ganz oft Schule gespielt. „Wenn es darum ging, Gedichte aufzusagen, habe ich mich als erstes gemeldet. Ich habe nie Probleme gehabt, vor einer größeren Gruppe zu stehen.“
In Rostock studierte sie Germanistik und Anglistik, später kamen zwei weitere Studienjahre in Potsdam dazu. Auch in Latein ließ sie sich ausbilden. „Ich hätte auch gut Mathe-Lehrerin werden können“, sagt sie. „Alles, was Struktur hat, liegt mir sehr. Mathe und Latein hängen da dicht zusammen.“
Später machte sie ihr Referendariat an einer Kyritzer Oberschule, später arbeitete sie am Oberstufenzentrum in Wittenberge und kümmerte sich dort um die Berufsbildung. 18 Jahre gab sie Deutsch und Englisch in allen Berufsbereichen. In der Biochemie und der Technologie nahm sie Prüfungen ab, sie saß im Prüfungsausschuss für Ostprignitz-Ruppin und die Prignitz.
„Dann habe ich meinen Mann kennengelernt.“ Es folgte der Umzug nach Hennigsdorf. Sie lebt im Ortsteil Nieder Neuendorf.„Ich habe schweren Herzens die Schule gewechselt“, erinnert sie sich. Sie lehrte zwei Jahre an der Albert-Schweitzer-Schule in Hennigsdorf. Das Schulamt versetzte sie dann an die Käthe-Kollwitz-Schule nach Mühlenbeck. Sie erfuhr, dass in Kremmen die Stelle in der Schulleitung ausgeschrieben ist.

„Ich kannte die Schule schon“, sagt Beatrix Scheeren. Und für sie war sowieso klar: Wenn sie Schulleiterin werden will, dann an einer Oberschule. „Hier herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre. Hier kennt jeder Lehrer jeden Schüler. Es gibt kurze Wege, das ist von Vorteil. Die Schüler identifizieren sich hier ganz anders mit der Schule als in größeren Häusern.“ Das Lehrerteam in Kremmen sei jung oder jung geblieben.
Der erste Schultag war deshalb auch für sie etwas besonderes. „Aufgeregt war ich auf jeden Fall“, sagt sie. „Ich komme ja schließlich nicht aus dem Kollegium.“ Der Empfang sei sehr schön gewesen. „Ich habe eine Schultüte bekommen, das hat mir den Einstieg erleichtert.“ Ihre Vorgängerin Elke Schwabe hat ihr Unterstützung zugesagt.

Was ihr in der Goethe-Oberschule gefalle, sind die Räume. „Die sind gemütlich. Jeder Kollege hat einen Raum und deshalb auch ein Interesse, wie er gestaltet wird.“ Dass Grund- und Oberschule sich ein Haus teilen, sei ein Vorteil. „Die Kinder profitieren, denn sie kennen beim Wechsel schon das Gebäude und haben eine Bindung dazu, und sie kennen eventuell auch schon die Lehrer.

Neben der Arbeit bleibt wenig Zeit für Hobbys. „Ich singe im Leo-Wistuba-Chor in Hennigsdorf“, sagt Beatrix Scheeren. „Einmal in der Woche dienstags sind Proben, ich versuche, es dorthin zu schaffen.“ Sportlich wird es, wenn die Nieder Neuendorferin beim Nordic Walking mit ihrem Mann unterwegs ist.


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