Brennpunkt: Wut, Protest, Gewalt – Chemnitz und die Folgen

DO 30.08.2018 | 20.15 Uhr | Das Erste

Die Geschehnisse von Chemnitz sind seit Tagen das beherrschende Thema in Deutschland. Der zwischenfall beim Stadtfest. Die Demos am Tag danach. Die Hetzjagden. Hitlergrüße. Die vor allem von Rechts instrumentalisierte Trauer, die mehr Hass ist.

Am Donnerstagabend gab es dazu im Ersten einen „Brennpunkt“: „Wut, Protest, Gewalt – Chemnitz und die Folgen“. Das war bemerkenswert. Nicht, weil es das Thema nicht hergibt. Sondern eher, weil es den „Brennpunkt“ nicht früher gab.
Natürlich kann man grundsätzlich über den Sinn oder Unsinn dieser Primetime-Sondersendung streiten. Vermutlich ist Deutschland das einzige Land, das eine solche Tradition betreibt, mit solchen außergewöhnlichen Themen noch mal extra ins Hauptabendprogramm zu gehen.

Unklar ist, nach welchen Kriterien festgelegt wird, ob ein „Brennpunkt“ gezeigt wird oder nicht. Als es in Chemnitz wirklich hoch herging, das verzichtete man bei der ARD darauf. Begründung: Es würde ja in allen Nachrichtensendungen berichtet, und auch „Maischberger“ mache eine Sendung dazu.
Was natürlich Unsinn ist. Denn dann brauchte es den „Brennpunkt“ im Ersten nie. Denn auch bei Hochwasser oder Super-Gaus wird auch sonst berichtet.

Und so stand am Donnerstagabend der mdr-Reporter in Chemnitz, um zu sagen, dass heute Abend eigentlich alles entspannt sei. trotzdem musste der merkwürdig nervöse Moderator Robert Burdy noch mal nachhaken.
Am Dienstag oder Mittwoch hätte es garantiert mehr zu berichten gegeben in einer solchen Sondersendung.


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