Treue Seele: Einmal im Monat plant sie den dörflichen Kaffeeklatsch

Hannelore Glanzer (71) kümmert sich seit acht Jahren um das Seniorenlebenin Staffelde – die Treffen finden immerim Bürgerzentrum statt

MAZ Oberhavel, 15.8.2018

Staffelde.
Kaffee trinken, etwas spielen und natürlich der neueste Dorfklatsch. Wenn sich die Senioren einmal im Monat im Staffelder Bürgerzentrum treffen, dann hat Hannelore Glanzer schon alles vorbereitet. Ungefähr anderthalb Stunden, bevor es losgeht, kommt sie und deckt den Tisch. Sie kocht den Kaffee und macht, gemeinsam mit Brigitte Quade, alles, was dazu gehört.
Seit ungefähr acht Jahren ist Hannelore Glanzer die Seniorenbeauftragte für den Kremmener Ortsteil Staffelde. Immer am ersten Dienstag im Monat finden die Treffen statt. „Es kommen immer so 20 Leute, das ist im Prinzip ziemlich gleichbleibend.“ Dennoch sei es schwierig, neue Leute finden. „So lange sie noch arbeiten gehen, kommen sie nicht zu uns. Aber wir sprechen die Leute auch schon mal persönlich an, wenn sie in Rente gehen. Das hat Erfolg.“

Bei den Treffen werden auch schon mal Probleme besprochen – und gelöst. Ortsvorsteher Heino Hornemann schaut auch immer wieder mal vorbei. So bekommt das Bürgerzentrum am Eingang bald einen Handlauf. Auch eine seniorengerechte Toilette könnte es bald geben. Hannelore Glanzer ist auch Mitglied im Kremmener Seniorenbeirat, auch dort werden solche Themen besprochen. hauptsächlich arbeitet sie dort aber in der Arbeitsgruppe für Veranstaltungen. Immerhin gibt es im Jahr die Sport-, Frühlings- und Herbstfeste sowie die Feier zur Seniorenwoche. „Wir schauen dann, welche Künstler wir einladen, wer das Büfett herrichtet und wer den Kuchen bäckt.“

Der Seniorenbeirat als Ganzes trifft sich einmal im Monat. Ein wichtiges Thema ist eine fehlende öffentliche Toilette in Kremmen. Ist das Rathaus oder das Klubhaus geschlossen, dann sieht es schlecht aus. „Auch um die Mobilität im Alter geht es bei unseren Treffen“, sagt Hannelore Glanzer.

Ein wichtiges Thema, auch für die 71-Jährige selbst. Sie ist noch mit dem Auto unterwegs. „Sonst wäre das alles gar nicht möglich“, sagt sie. Die Busse fahren nicht so, dass sie an den Sitzungen und Veranstaltungen teilnehmen könnte.“

Sie kümmert sich – aber warum eigentlich? „Man kommt raus und ist unter Leuten“, sagt sie. Ihr Mann ist vor einigen Jahren verstorben, da tue ihr das gut. „Manchmal ist es eine Pflicht“, erzählt sie. „Bei der Hitze war das ziemlich stressig. Aber oft macht es Spaß, wenn man sieht, dass sich die Leute freuen und dass es angenommen wird, was man da vorbereitet. Und wenn alles klappt, wie man sich das vorgestellt hat.“

Hannelore Glanzer lebt seit 1968 in Staffelde. Eigentlich kommt sie aus Mittweida in Sachsen. Die Liebe hat sie damals hergezogen. Sie studierte Ingenieurin für Textiltechnik, und während des Studiums musste sie für drei Wochen zur Kartoffelernte nach Staffelde – und verliebte sich im Ort. 26 Jahre lang arbeitete sie in der Kita im Ort, die sich damals noch im heutigen Gemeindezentrum befand. Dann ging sie in Rente. „Elf Jahre ist das jetzt her.“ Nun hat sie Zeit, auf Reisen zu gehen. „Die Nordsee ist ein sehr schönes Urlaubsziel“, sagt sie. „Wir sind immer eine Truppe von vier bis sechs Frauen, die zusammen verreisen.“ Auch Karten spielen gehört zu ihren Hobbys. „Das ist gut fürs Gehirn.“ Sie hofft, dass sie noch lange fit bleibt.


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