Lindsey Lee Johnson: Der gefährlichste Ort der Welt

Mill Valley ist ein kleines Städtchen ganz in der Nähe der Metropole San Francisco. Alles könnte gut sein. Aber das ist es nicht. Nicht immer, jedenfalls.
Für Tristan Bloch zum Beispiel nicht. Er hat seiner Angebeteten einen Liebesbrief geschrieben. Die hat aber nichts Besseres zu tun, als ihn ihren Freunden zu zeigen. Daraufhin bricht auf Facebook ein Shitstorm los. Für Tristan ein Schock, von dem er sich nicht mehr erholt.
Nach einer feucht-fröhlichen Party kommt es zu einem schweren Unfall, und natürlich war Alkohol im Spiel. Für Calista endet der Unfall tragisch – sie wird nie wieder tanzen können. Und das war ihr Lebenstraum. Als sie wieder nach und nach ins Leben zurückfindet, muss sie feststellen, dass sie auch ihre Freunde verloren hat. Wieder spielt Facebook eine Rolle.

Das Leben in der Kleinstadt kann die Hölle sein. Alles ist kleiner, kompakter als in der Großstadt: „Der gefährlichste Ort der Welt“. Klatsch spricht sich dafür aber rum wie ein Lauffeuer, und die Opfer des Klatsches gehen durch die Hölle. Die Autorin Lindsey Lee Johnson führt ihre Leser in diese Kleinstadt und stellt die Clique vor, die einerseits immer zusammenhängt, anderseits wenn es hart auf hart kommt, aber auseinanderbricht – und Hass und Missgunst sät.
Der Anfang des Romans ist sehr stark und zieht den Leser schnell rein. Sowohl die Erzählweise ist außergewöhnlich, der Inhalt ist packend. Zwischenzeitlich flaut die Spannung aber leider wieder ein bisschen ab, weil ihre Geschichte auch eher episodenhaft sind, die nicht alle überzeugen können. Das ist wirklich sehr schade. Aber ab der Unfallgeschichte ändert sich das wieder. Das hohe Niveau des Anfangs wird aber leider nicht mehr erreicht.

Lindsey Lee Johnson: Der gefährlichste Ort der Welt
dtv, 303 Seiten
6/10


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