DO 09.08.2018 | 22.30 Uhr | ZDF
Sie kann nicht mehr. Sie kann einfach nicht mehr.
Ronald (Oliver Stokowski) hat bei einem Boxunfall sein Kurzzeitgedächtnis verloren. Es dauert gerade mal ein paar Sekunden, da hat er schon wieder vergessen, was man ihm gesagt hat und was er gerade gesehen oder erlebt hat. Er weiß nicht mal, dass es in seinem Kopf nicht mehr richtig rund läuft.
Seine Frau Annett (Veronica Ferres) droht daran zu verzweifeln. Sie kann nicht mehr arbeiten gehen, weil sie ihren Mann nicht mehr alleine lassen kann. Aber auch eine höhere Pflegestufe bekommt sie nicht. Alles scheint aussichtslos zu sein.
Selbst Anwalt Lorenzo (Matthias Brenner) kann nicht helfen – allerdings verlieben sich er und Annett. Aber kann sie ihren Mann sich selbst überlassen?
„Tod auf Raten“ ist ein sehr berührender Film. Er dreht sich um die Verantwortung, die man einem anderen Menschen gegenüber hat – und die man nicht einfach abtreten kann. Oder kann man das doch? Das Drama, das am (leider nur) späten Donnerstagabend im ZDF zu sehen war, bietet einige Diskussionsansätze. Denn die Frage ist: Wann muss man die Entscheidung treffen, dass es so nicht weiter geht. Wie weit muss man gehen – bis zur Selbstaufgabe? Oder gibt es da noch was anderes?
Oliver Stokowski spielt den Mann ohne Kurzzeitgedächtnis ganz hervorragend. Ein Mann, der zufrieden in seiner extrem kleinen Welt lebt. Und Veronica Ferres die Frau, die sich dem großen Leid mutig, aber kräftezehrend entgegenstellt.
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