Friedrich Ani: Durch die Nacht, unbeirrt

Wo ist Isa? Mingo ist besorgt. Es lief doch gerade so gut. Sie hatten sich immerhin schon mal geküsst. Und jetzt ist sie weg. Er muss sie finden, egal, was seine Eltern und alle anderen sagen.
Das ist für Mingo sowieso nicht relevant, denn der junge Mann hat eh kaum Freunde, und mit seinen Eltern kommt er auch nicht wirklich klar.
Dass Isa weg ist, scheint keinen großartig zu interessieren. Jeden, den er fragt, weiß nichts. Aber irgendwas stimmt da nicht, da ist sich Mingo sicher. Und tatsächlich: Bald hat er eine heiße Spur, und sie ist entsetzlich.

„Durch die Nacht, unbeirrt“ ist im Jahr 2000 schon einmal erschienen. Nun ist der Roman von Friedrich Ani noch einmal neu aufgelegt worden.
Ani erzählt die Geschichte eines Jugendlichen, der scheinbar nirgendwo richtig integriert ist – vor allem, weil er sich nicht integrieren lassen will. Als er aber Isa kennen lernt, da ändert sich was. Mingo fasst Lebensmut, der aber von den Ereignissen um das Mädchen jäh wieder zerstört wird.
Interessant ist die Rolle eines Journalisten in dieser Geschichte, Andras Kettelbach. Der Enddreißiger entdeckt Mingo im Wald, und die beiden freunden sich an – irgendwie. Aber auch bei Kettelbach scheint einiges im Argen zu liegen.
Allerdings erscheint die Geschichte anfangs etwas spröde, sie zieht den Leser kaum rein. Erst im letzten Drittel ändert sich das, und die Momente, in denen Mingo und Andras sich öffnen – die haben etwas seltsam geheimnisvoll Magisches.

Friedrich Ani: Durch die Nacht, unbeirrt
dtv Hanser, 287 Seiten
6/10


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