Im Camp herrscht rege Bautätigkeit

Amphitheater und vieles mehr – im Vehlefanzer Sommerlager lassen sich die Kinder einiges einfallen

MAZ Oberhavel, 26.7.2018

Vehlefanz.
Die Sonne knallt erbarmungslos auf den Platz. Aber davon lassen sich die Teilnehmer des diesjährigen Sommerlagers am Mühlensee in Vehlefanz nicht unterkriegen. Noch bis zum Sonnabend dauert das von der Oberkrämer-Freikirche und der Christlichen Gemeinde in Oranienburg organisierte Camp.
„Die Hitze ist mehr für die vielen Mitarbeiter ein Problem“, sagt Betreuerin Anke Lauktien. Die Kinder bespritzen sich liebend gern mit Wasser oder können sich zwischendurch unter Planen oder in den Zelten ausruhen. „Was schade ist: Wir können in diesem Jahr kein Feuer machen“, so die Oranienburgerin. „Aber wir behelfen uns abends mit Weihnachtsbeleuchtung, um Atmosphäre hinzukriegen.“

Die Wanderung von Wansdorf über Marwitz zum Mühlensee haben alle problemlos überstanden. „Das war anstrengend, hat aber auch viel Spaß gemacht“, erzählt Georg (12) aus Dechtow bei Fehrbellin. „Ich bin das erste Mal dabei“, sagt er, ein Freund habe ihm erzählt, dass das Camp Spaß mache.

Im Sommerlager auf der Wiese hinter der Vehlefanzer Mühle sind schon jetzt viele Bauten entstanden. In der Vorwoche haben die Mitarbeiter zwar die Übernachtungszelte aufgestellt – alles andere entsteht aber erst in der Woche selbst. Eine der Gruppen hat sich ein Amphitheater aufgebaut. Dort können die Kinder sitzen, auch einen Schuhschrank gibt es dort. „Wir haben uns einen Plan gemacht“, erzählt Charis (11) aus Germendorf, und Julian (11) aus Oranienburg ergänzt: „Es gibt immer eine Grundidee, was wir bauen könnten, aber wir bringen dann selbst noch viele Ideen ein.“ So entstehen in den verschiedenen Gruppen sehr unterschiedliche Bauten.

Chantal (13) aus Oranienburg nutzte die gestrige Mittagspause für ein kleines Fußbad – natürlich auch selbst gebaut. Für sie ist es allerdings das letzte Camp. „Ich bin das fünfte Mal hier. Aber ich ziehe bald weg“, sagt sie etwas traurig. Sie ist froh, dass sie viele neue Freunde kennengelernt hat – und auch Gott.

Dörte Bischop aus Berlin – ursprünglich aus Schmachtenhagen – arbeitet ehrenamtlich im Lager mit. Sie gehört zu einer der Betreuerinnen in den Gruppen. Im Großen und Ganzen seien die Kinder brav, sagt sie. „Sie machen auch viel Spaß mit.“ Der Betreuungsschlüssel sei gut. Auf sechs bis sieben Kinder kämen zwei bis drei Betreuer. „Ich muss für die Woche hier nichts zahlen, aber ich habe mir Urlaub genommen“, sagt sie. So laufe das auch bei den meisten anderen Ehrenamtlichen „Nur so funktioniert das hier.“ Hin und wieder müsse auch seelsorgerisch gearbeitet werden – zum Beispiel, wenn Kinder Heimweh haben. In solchen Fällen stehen die Mitarbeiter dann auch mit den Eltern in Kontakt. In diesem Jahr halte sich das aber in Grenzen. „Die meisten Kinder genießen es, hier zu sein“, sagt Dörte Bischop.

Das stimmt, denn egal welches Kind man fragt – alle erzählen sie begeistert von den vergangenen Tagen. „Das Geländespiel war toll“, berichtet Anna-Charlotte (12) aus Fredersdorf bei Strausberg. Sara (9) aus Leegebruch zeigt den Kühlschrank der Gruppe. Dabei handelt es sich um ein Loch in der Erde, das zugedeckt ist. Ist es dort tatsächlich kühl? Sara nickt und sagt: „Ja, das funktioniert ganz gut.“

Im Camp geht es in diesem Jahr um das alte Israel vor 3000 Jahren. Damals gab es natürlich noch keine Handys. Dementsprechend gibt es auch keine im Camp – zumindest für die Kinder. „Ja, eine Woche ohne Handy“, bestätigt Linnard (13) aus Birkenwerder. „Das ist nicht schwer. Man hat ja genug anderes zu tun.“ Und im Alltag – dann auch ohne Smartphone? „Jetzt, wo man merkt, dass es gut ohne geht, kann ich es mir vorstellen.“ Betreuerin Anke Lauktien sagt: „Dieses Jahr war es kein Problem. Sonst war es immer in den ersten Tagen, wo die Jungs dann oft sagten: Was soll ich denn jetzt ohne Handy machen.“

Das Leben im 21. Sommerlager unter diesem Titel „SoLa Royal“ dauert noch bis zum Sonnabend. An diesem Tag beginnt um 11 Uhr der Abschlussgottesdienst. Dann können sich auch die Eltern dort umsehen – bevor schon der Abbau beginnt.


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