This is us – Das ist Leben

MO 16.07.2018 | 20.15 Uhr | sixx

„This is us“ ist eine in den USA gefeierte Serie. Endlich mal wieder ein großer Erfolg, heißt es. Kein Wunder, dass ProSieben die 1. Staffel auch in Deutschland sehr groß bewarb – um dann eine Bruchlandung hinzulegen. Die Quoten dümpelten weit unter einer Million Zuschauer, dennoch ist die Serie erstaunlicherweise zu Ende gesendet worden. Für Staffel 2 jedoch war auf ProSieben kein Platz mehr, sie läuft stattdessen bei sixx. Dort blieben am Montag, beim Staffelstart gerade mal noch 200.000 Zuschauer übrig.

Die Serie wird von den Kritikern gefeiert, und der Flop in Deutschland führt mal wieder zu den Diskussionen, dass die Deutschen einfach zu doof für solche Serien seien. Dass sie keine fortlaufenden Geschichten sehen wollen und können, weil sie es angeblich einfach nicht schnallen.
Dabei ist dieser Vorwurf schlicht falsch. Auch in Deutschjland gab und gibt es schon immer fortlaufend erzählte Serien. Selbst „Die Schwarzwaldklinik“ in den 80ern war eine Mischung aus Episodengeschichten und fortlaufender Handlung. Die „Lindenstraße“ erzählt nun seit 33 Jahren fortlaufende Geschichten, von den Daily Soaps nicht zu reden.

Ich muss gestehen: Das Fieber hat mich bei der Serie auch nie gepackt. Ich habe ihr drei Chancen gegeben. Bei ProSieben bin ich irgendwann nach Folge 5 oder 6 ausgestiegen, es hat mich nicht gepackt. Später habe ich dann doch alle Folgen bei Amazon Prime gesehen, aber auch da nur halbherzig. Irgendwie interessant waren nur die letzten drei Folgen von Staffel 1. Ein Zeitpunkt, den man ja normalerweise gar nicht mehr mitbekommt. Auch auf sixx war ich noch mal dabei, um während der 2. Folge zu beschließen, dass es das nun war. Ausstieg.

Sicherlich ist der Ansatz einer Familiengeschichte bei „This is us“ reizvoll. Aber es gibt selbst im US-Serienbereich sehr viel spannendere Familienserien – wie zum Beispiel die hierzulande aber auch kaum beachtete Serie „Parenthood“.
Dass „This is us“ auf verschiedenen zeitlichen Ebenen spielt – also die Familie parallel in verschiedenen Zeiten beobachtet, das war am Anfang interessant. Aber später hatte man immer mehr den Eindruck, die Handlung tritt auf der Stelle. Ich habe auch immer mal wieder den Überblick verloren, wer wann was gerade macht. Der Großvater stirbt am Ende von Staffel 1 und taucht in Staffel 2 wieder auf, weil die Story zeitlich wieder weiter vorne ansetzt. Das ödet mich leider an. Immer wieder dieselben Probleme, nichts kommt voran, zumindest hat man den Eindruck. Spannungsbögen fehlen oft komplett, Cliffhanger, die dafür sorgen könnten, dass man nächstes Mal unbedingt wieder einschalten sollte, fehlen oft.

„This is us“ ist schlicht nicht fesselnd, und dass es noch mehr Leuten so geht wie mehr, zeigt die Quotenentwicklung, die nach Folge 1 zurückging und sich dann auf niedrigem Niveau einpendelte. Nun wird es spannend, ob bei sixx wenigstens die wenigen 200.000 Zuschauer gehalten werden.


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