Thomas Geigenmüller: Das ziemlich lebendige Leben des vermeintlich toten Elvis

Elvis lebt. Wenn du denkst, dass Elvis Presley seit mehr als 40 Jahren tot ist – dann vergiss es nun endlich mal. Tobias Geigenmüller beschreibt in seinem Roman „Das ziemlich lebendige Leben des vermeintlich toten Elvis“.

Als am 17. August 1977 Elvis Presley stirbt… also, als die Leute denken, dass Elvis gestorben ist, da geht es dem Rockstar in Wirklichkeit ziemlich gut. Der King of Rock ’n‘ Roll hat stattdessen endlich die Gelegenheit, ein neues Leben zu führen. Oder ständig von Leuten verfolgt und angesprochen zu werden. Doch dieses Leben muss erst mal in die richtigen Bahnen gelenkt werden.
Elvis versucht es tatsächlich zunächst als Elvis-Imitator, was natürlich absurd ist, wie er auch selber einsehen muss. Er versucht es als Drehbuchautor, er hat auch einige spannende Stoffe, die er seiner Priscilla anbietet. Die lehnt aber ab – schließlich will sie bald „Die nackte Kanone“ drehen. Er geht 1989 nach Leipzig, wo er die Montagsdemonstrationen miterlebt. Und er muss sich mit seiner Tochter Lisa Marie rumschlagen, die sich in einen gewissen Michael Jackson verliebt.

„Das ziemlich lebendige Leben des vermeintlich toten Elvis“ von Thomas Geigenmüller lebt von einer Idee, die manche Leute ja gar nicht so abwegig finden: dass Elvis Preslex im Untergrund lebt. Der Roman beginnt leider ein bisschen einfallslos, es braucht ein bisschen, bis man als Leser seinen Spaß hat. Nämlich dann, wenn der Autor wahre Ereignisse aufgreift und sie in den Elvis-Zusammenhang bringt. So zofft sich Elvis in Leipzig mit David Hasselhoff, der unbedingt an der Mauer singen will. Oder er operiert Michael Jackson Nase in den Eimer.
Es ist durchaus witzig zu lesen, welche Theorien sich der Autor überlegt hat, wo Elvis überall seine Hand im Spiel haben könnte.

Thomas Geigenmüller: Das ziemlich lebendige Leben des vermeintlich toten Elvis
Rowohlt Berlin, 255 Seiten
7/10


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