Resist to Exist: Festival findet statt – stand aber auf der Kippe

Vom 3. bis 5. August findet in Kremmen wieder das Punkfestival „Resist to Exist“ statt. Spätestens nach dieser Auflage müssen sich die Veranstalter aber über einen Bebauungsplan für die Festwiese Gedanken machen.

MAZ-online Oberhavel, 5.6.2018

Flatow.
Zum dritten Mal findet Anfang August in Kremmen das Punk-Festival „Resist to Exist“ statt. Das war in den vergangenen Wochen nicht sicher, zwischenzeitlich stand es auf der Kippe. „Aufgrund der Tatsache, dass das Festival nun offensichtlich regelmäßig, nämlich jährlich stattfinden soll, bedarf es einer Baugenehmigung“, sagte Irina Schmidt, die Pressesprecherin im Landratsamt, am Dienstag. Dafür wiederum müsse ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Warum dies erst jetzt ein Thema sei, beantwortet Irina Schmidt so: „Da bisher nicht klar war, ob das Festival eine regelmäßig wiederkehrende Veranstaltung ist, hat sich die Frage der Genehmigungsfähigkeit bislang nicht gestellt.“ Allerdings hatte der Veranstalter bereits im vergangenen Jahr verkündet, die Wiese auch in den nächsten Jahren mieten zu wollen. Dafür ist auch im Sommer 2017 ein entsprechender Vertrag mit dem Besitzer der Flächen abgeschlossen worden.

Am 30. Mai gab es ein Treffen mit Vertretern der Bauaufsichtsbehörde und den Festivalorganisatoren im Oranienburger Landratsamt. Ergebnis: In diesem Jahr kann „Resist to Exist“ stattfinden. Die untere Bauaufsichtsbehörde gehe in diesem Jahr „unter Zurückstellung erheblicher Bedenken von einer Baugenehmigungsfreiheit aus“, so Irina Schmidt. „Während des Gesprächs wurde aber unmissverständlich darauf hingewiesen, dass zur Durchführung des Festivals im nächsten Jahr eine Baugenehmigung erforderlich sein wird. Es müsste also unverzüglich mit der Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans begonnen werden.“
Im Verlaufe des Gesprächs habe sich zudem herausgestellt, dass all diese Informationen für die Veranstalter nicht neu waren, so Irina Schmidt. Auch in Berlin, wo das Festival in den Jahren zuvor stattfand, bedurfte es – den Angaben der Veranstalter zufolge – zu seiner Durchführung stets einer Baugenehmigung. Auch sei den Veranstaltern bewusst gewesen, dass sich eine Baugenehmigungspflicht erst dann ergebe, wenn die Veranstaltung mit einer gewissen Regelmäßigkeit stattfinde.

Dass ein Bebauungsplan aufgestellt werde, müsse vom Veranstalter ausgehen, sagte Kremmens Bürgermeister Sebastian Busse (CDU) am Dienstag. Danach müssten die Stadtverordneten darüber sprechen. Er stellte klar, dass er sich nicht gegen das Festival in Kremmen gewehrt habe. Allerdings frage er sich, ob das Event für Kremmen einen wirtschaftlichen Nutzen habe. Er sehe den nicht. „Aber viele freut es“, sagte der Bürgermeister außerdem. Und wenn sich die Festivalbesucher vernünftig verhalten würden, dann sei das Event für Kremmen kein Problem.
Tatsächlich gab es im vergangenen Jahr kaum Schwierigkeiten. 2500 Besucher kamen zum Festival. Einige Anwohner beschwerten sich über vermehrten Müll oder Lärm. Probleme gab es zwischenzeitlich im örtlichen Supermarkt mit den Pfandautomaten.


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