Feuerwehr-Zoff wird beigelegt

Mehrere Austritte – Flatower arbeiten künftig noch enger mit den Staffeldern zusammen

MAZ Oberhavel, 1.6.2018

Flatow.
Es muss ordentlich geknallt haben bei der Flatower Feuerwehr. Gebrodelt hatte es offenbar schon ziemlich lange. Mehrere Mitglieder sind ausgetreten, darunter Löschzugführer Enrico Hamann. Bei Bürgermeister Sebastian Busse (CDU) hatte es zuvor mehrere Sitzungen gegeben, bei denen Streitigkeiten geschlichtet werden sollten. Beim Osterfeuer Ende März kam es dann zu einem Zwischenfall, bei dem ein Feuerwehrmann schließlich das Feuer plötzlich mit Wasser gelöscht und einige Besucher nass gespritzt hat. Von ordentlichem Zoff ist da die Rede, und im Schaukasten vor dem Gemeindezentrum hängt heute noch eine schriftliche Entschuldigung dafür an alle Flatower. Stadtbrandmeister Gerd Lerche sprach am Donnerstag von einem „ungeschickten Verhalten“.

So ging es jedenfalls nicht weiter – auch in Hinblick auf die Tagesbereitschaft der Feuerwehr. Am Mittwochabend war das ein heiß diskutiertes Thema im Ortsbeirat. Offenbar stand in dem Streit auch Ortsvorsteher Gert Dietrich unter Beschuss, der wohl in diesem Zuge vor einiger Zeit schon die Auflösung der Flatower Wehr ins Gespräch gebracht hatte – was ihm übel genommen worden ist. Am Mittwochabend sagte er: „Die Feuerwehr sollte bleiben, aber der Unruheherd sollte raus.“ So weit wird es auch nicht kommen, wie im Ortsbeirat beteuert worden ist. Allerdings wird die Leitung der Flatower Wehr demnächst von Staffelde aus erfolgen. Die Kremmener planen, Ortswehrführer John Wehden auch die Verantwortung für Flatow zu übertragen. Bislang war er einer der Stellvertreter. Heißt: Die Feuerwache an der Hauptstraße in Flatow bleibt bestehen – im Alarmfall werden aber sowohl Staffelde als auch Flatow informiert und gerufen. Was allerdings auch nicht ganz neu ist. Schon seit 2009 bilden Staffelde/Groß-Ziethen und Flatow den Kremmener Löschzug 3. „Wir klauen keinem was, aber wir wollen effektiv arbeiten“, so Stadtbrandmeister Gerd Lerche.
Schlösser wurden ausgetauscht

Die Einsatzbereitschaft sei gegeben, sagte Bürgermeister Busse. Allein in Flatow gebe es zehn aktive und ausgebildete Kameraden, der gesamte Löschzug 3 habe 40 Aktive. „Wenn dann am Tage 20 davon da sind, dann sind wir gut.“ Dennoch sehen Anwohner Probleme. So sei es schon vorgekommen, dass vier Kameraden am Depot gestanden hätten, aber nicht rein kamen. „Kein Schlüssel, kein Maschinist, Flatow ist ein Nichts, so kann das nicht weiter gehen“, so der Anwohner. Dem widersprach der Bürgermeister, aber er merkte auch an: „Wir haben die Schlösser ausgetauscht, nachdem dort Schindluder getrieben worden ist“, sagte Sebastian Busse.
Er gehe zudem davon aus, dass einige der Feuerwehrleute, die ausgetreten sind, irgendwann wieder dazu kommen. „Aber das braucht wahrscheinlich noch ein bisschen Zeit.“ Der Standort der Flatower Wehr sei in jedem Fall für die kommenden Jahre gesichert. Auch das kündigte der Bürgermeister im Ortsbeirat an. Der Pachtvertrag für die Nutzungsverlängerung des Hauses werde unterschrieben, außerdem solle gemalert werden. Und wenn es um Veranstaltungen im Dorf gehe, dann werde auch die Feuerwehr in Zukunft wieder mitmischen, so hieß es am Mittwochabend.


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