Katharina Peters: Todesstrand

Katharina Peters schreibt seit einigen Jahren die meistens sehr gut geschriebenen Rügen-Krimis. 2017 begann sie eine weitere Romanreihe, die diesmal hauptsächlich in und um Wismar angesiedelt ist. Könnte man zumindest meinen. Betitelt ist die Reihe als „Ostsee-Krimi“.
Die Story ist stark.

Emma Klar arbeitet als Privatdetektivin in Wismar. Sie ist die Neue in der Stadt – und eigentlich ist alles neu, auch an ihr selbst. Sie war früher eine Polizistin. Aber ein Einsatz gegen Mädchenhändler geriet aus dem Ruder, sie wurde überfallen und lange gefangen gehalten. Ihre Peiniger gingen davon aus, dass sie tot ist.
Ist sie aber nicht. Und nun untergetaucht. Mit neuer Identität fängt sie in Wismar neu an. Ihre Detektei ist allerdings ein Vorwand, um verdeckt zu ermitteln.
Bald meldet sich ein Mann bei ihr: Seine 16-jährige Tochter soll Selbstmord begangen hat – er glaubt das aber nicht. Als rauskommt, dass es weitere ähnliche Fälle gibt, wird daraus das ganz große Ding – und auch Emma selbst gerät in einen gefährlichen Strudel.

„Todesstrand“ heißt das 1. Buch der Ostsee-Krimi-Reihe. Inhaltlich ist die Story mitunter sehr spannend. In bewährter Art schafft es Katharina Peters alles sehr lebendig zu erzählen. Durch die ständigen Ortswechsel, nimmt sie wieder wieder die verschiedenen Handlungsstränge auf. Lange tappt man als Leser im Dunkeln, ziemlich geschickt tarnt die Autorin die Auflösung, die am Ende allerdings recht schnell kommt.
Schade sind zwei Dinge: Es fehlt an echtem Lokalkolorit. ja, vieles spielt in Wismar. Aber die Handlung erstreckt sich weiter bis Rostock und Sachsen. Die Ostsee spielt eigentlich keine große Rolle, der Roman könnte überall spielen. Es wirkt, als habe einer fertige Story in der Schublade gelegen, und man hat sie dann in eine neue Ostsee-Reihe gepresst.
Und Nummer zwei: der Titel. Selbst als Fan der Reihe verliert man durch die lapidaren, wahllos wirkenden Titel den Überblick, welches Buch man denn schon gelesen hat. Todesstrand. Teil 2 heißt „Todeshaff“. Die Rügen-Romane heißen Hafenmord, Dünenmord, Klippenmord – und so weiter. Richtige Titel mit vernünftiger Kennung der Serie wäre irgendwie spannender.
Dass der Roman schnell gelesen ist – das bleibt aber Fakt.

Katharina Peters: Todesstrand
aufbau taschenbuch, 254 Seiten
8/10


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Eine Antwort zu „Katharina Peters: Todesstrand“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert