Im Zweifel glücklich

Brad (Ben Stiller) denkt nach. Über sich. Über sein Leben. Hat er alles richtig gemacht? Warum ist er nicht so erfolgreich wie seine Studienkollegen? Warum läuft es gerade nicht im Job? Warum muss er sich ständig Sorgen machen? Und was soll bloß noch aus ihm werden? Und wieso kann er sich so vieles nicht leisten?
Ja, Brad denkt viel nach. Er ist jetzt 47. Er betreibt eine Firma, die Menschen mit sozialen Unternehmen zusammenbringen soll. Er hat eine Frau, die er liebt und einen Sohn, der echt was drauf hat.
Als er mit seinem Sohn Troy (Austin Abrams) nach Cambridge reist, um sich die Harvard-Universität ansehen, scheint Brad eine echte Midlife-Crisis zu erreichen. Ständig ist er in Gedanken. Dabei müsste doch die Frage lauten: Geht es ihm nicht eigentlich sehr gut?

Brad ist „Im Zweifel glücklich“, und das gilt auch für diesen Film. Irgendwie zweifelt man als Zuschauer, weil dieser Brad tatsächlich sehr viel vor sich hin redet, wir hören alle seine Gedanken – man könnte es auch Geschwurbel nennen.
Aber dieses Geschwurbel ist durchaus spannend. Denn irgendwie kennen wir das doch alle: Wenn wir zweifeln, mit uns hadern. Wenn unsere Gedanken immer und immer wieder kreisen, wenn wir uns mit anderen vergleichen und uns gern mal selbst runter machen.
Ben Stiller spielt diesen zweifelnden Menschen ganz hervorragend. Eine Entdeckung ist Austin Abrams, den Brads Sohn spielt. Dem scheint irgendwie alles egal zu sein, er latscht so mit, scheint es. Aber er bekommt durchaus mit, dass mit seinem Vater irgendwas nicht stimmt.
„Im Zweifel glücklich“ hat sehr schöne und rührende Momente, und am Ende könnte dieser Film tatsächlich auch den Zuschauer im Zweifel glücklich machen.

Im Zweifel glücklich
USA 2017, Regie: Mike White
Weltkino, 102 Minuten, ab 0
8/10


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