Heimlich! Die große Schlager-Überraschung

SA 17.03.2018 | 20.15 Uhr | Das Erste

Hui, da waren wir aber mal richtig aufgeregt. Hatte uns doch Das Erste für Sonnabendabend eine große Überraschung angekündigt. „Heimlich!“, hieß die Show, moderiert von Florian Silbereisen. Nichts verraten dürfte er, sagte er vorab – und so blieb scheinbar völlig im Dunkeln, was sich denn hinter dieser total heimlich geplanten Sendung verbirgt.
Die Lösung: eine eigentlich ziemlich reguläre Schlagershow mit den üblichen Verdächtigen – von Beatrice Egli über Roland Kaiser, Klubbb3 bis hin zu Michelle und Helene Fischer.

Und immer waberte dieser Hinweis durch das erstaunlich kleine Münchner Fernsehstudio: Bald komme die große Schlager-Überraschung!
Man könnte sagen, dass uns die ARD ein bisschen (sehr) angeschwindelt hat.

Was sonst noch geschah: Irgendwer konnte Lena Valeitis dazu überreden, ihren Hit „Johnny Blue“ zu verhunzen – sie sang ihren Song als Trio mit Simone und Charly Brunner. Wobei letzterer wohl eher Brummer heißen möchte, denn entweder brummt und säuselt er kaum verständlich seine Texte oder brummt seine Melodien kaum hörbar. Arme Lena Valeitis.
Oli P. sang mal wieder seinen 20 Jahre alten Hit von den Flugzeugen in seinem Bauch und – ja, Überraschung! – durfte dann mit seinem Idol David Hasselhoff „Looking for Freedom“ im Duell singen.
Michelle überraschte mit einem fast fertigen neuen Album und der Frage, ob sie denn aus diesem Anlass mit einem neuen Outfit überrascht. Die Antwort: nein.

Mitunter erstaunlich trutschig kam diese „Heimlich!“-Show daher. Da sind wir von den neuen, modernen Silbereisen-Festen anderes gewöhnt. da wirkte diese Heimlichtuerei im Nachhinein schon lächerlich. Da wurde dann zu Helene Fischer backstage geschaltet, wo angeblich Leute an einem Tisch saßen und noch an der Überraschung arbeiteten. Jaaa, natüüürlich!
Die Schlager-Überraschung bestand dann darin, dass Schlagertexter Jean Frankfurter von seiner eigenen Geburtstagsfeier weggeholt und per Bus nach München gebracht wurde. Er hat, so heißt es, das Leben von Helene Fischer maßgeblich verändert mit den Liedern, die er für sie komponiert habe. Deshalb trällerte Helene Fischer dann ein Medley, das Frankfurter scheinbar über sich ergehen ließ. Er wirkte, als hätte er lieber weiter ein Weinchen mit seinen Freunden getrunken.

Halten wir fest: Das Erste hat uns eine Show versprochen, die komplett überraschend sein sollte. Bekommen haben wir ein herkömmliches Schlagerfest, bei dem wir drei Stunden auf die ach so aufregende Überraschung warten mussten, die eigemntlich auch wieder nur Helene Fischer ins Licht gerückt hat.
Bisschen wenig für eine Show, für die alles so total geheim sein sollte.


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