Tatort: Im toten Winkel

SO 11.03.2018 | 20.15 Uhr | Das Erste

Sie können sich ihr Leben nicht mehr leisten.
Deshalb wollen sie lieber sterben, als anderen zur Last zu fallen.
Deshalb erstickt er seine Frau.
Deshalb nimmt er Tabletten und will sich ebenfalls umbringen.

11 Millionen Menschen sahen am Sonntagabend den „Tatort: Im toten Winkel“ aus Bremen. Für die allermeisten Menschen wird es ein erschütternder Abend gewesen sein.
Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) müssen sich mit dem Alter beschäftigen, mit der Pflege für kranke Menschen, mit Pflegediensten, die auf Profite aus sind.
Ein ungewöhnlicher Kriminalfall, und einer, der unter die Haut geht.

Es ist ein Tabu, das die quotenträchtigste Krimireihe Deutschlands da aufgreift, und dafür kann man die Macher nur beglückwünschen. Denn sie nutzen die extrem hohe Reichweite vom „Tatort“, um dieses wichtige, kritische Thema aufzugreifen.
Wir sehen Menschen, die verzweifelt sind. Weil sie sich um ihre Partner oder um ihre Eltern kümmern müssen. Permanent. Und damit kaum klarkommen. Unfassbar überfordert sind. Psychisch und auch finanziell. Die am Kranksein verzweifeln. Die an der Pflege der Kranken verzweifeln. Es geht um die Macht der Pflegedienste, um viel Geld, das da fließt – mitunter in falsche Richtungen.

Wir müssen darüber reden. Vielleicht kann der „Tatort“ eine neue Debatte anstoßen. Immerhin konnte er dieses Thema mindestens mal wieder ins Licht rücken. Und es sollte da so schnell auch nicht mehr raus.


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